Die ecuadorianischen Produzenten befürchten, durch eine mögliche Senkung den gesetzlichen Minimumpreis nicht einhalten zu können. Wie der Onlinedienst Reefertrends berichtet hatte, führten die niedrigeren Abnahmepreise des Discounters Aldi bereits im vergangenen Jahr dazu, dass die Lieferanten in den Ursprungsländern den gesetzlichen Minimumpreis nicht einhalten konnten.
In einem Statement haben Branchenvertreter nun Kritik an dem möglichen Vorgehen deutlich gemacht. „Nach all den Bemühungen zur Verbesserung der Produktionspraktiken in der ecuadorianischen Bananenindustrie haben die großen Einzelhändler in Europa jedoch ihre Einkaufspreise von Jahr zu Jahr gesenkt, fordern aber gleichzeitig weiterhin mehr Investitionen in die Nachhaltigkeit“, so der Branchenverband AEBE in der Mitteilung. Die Senkung der Abnahmepreise ab 2019 sei nicht akzeptabel, da Exporteure und Landwirte gegen das ecuadorianische Gesetz verstoßen und den offiziellen Preis unterschreiten müssten. Dies habe direkte Auswirkungen auf die Arbeitnehmer, die Umweltpraktiken und die Gewinne für die Landwirte. Auch mit Blick auf steigende Produktions-, Treibstoff- und Frachtkosten sei die Senkung unsinnig und entbehre jeder Notwendigkeit, da Bananen die preiswertesten ganzjährigen Früchte seien. Aus diesem Grund weigere sich die ecuadorianische Bananenbranche ihre Nachhaltigkeitsbemühungen rückgängig zu machen. Zudem forderten die Ersteller des Statements andere Einzelhändler auf, diesen Preissenkungen nicht zu folgen.