In einer Studie haben Forscher des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) die Wechselwirkungen von Fluginsekten und Windparks untersucht. Die angestellte Modellrechnung habe Hinweise darauf gegeben, dass die Größenordnung der betroffenen Fluginsekten relevant für die Stabilität der Fluginsektenpopulation sein und damit den Artenschutz und die Nahrungskette beeinflussen könnte, teilte das DLR mit.
Dr. Franz Trieb in der Energiesystemanalyse des DLR erklärte, dass erste Recherchen ergaben, dass Überreste von Fluginsekten an Rotorblättern zu hohen Verlusten beim Wirkungsgrad der Windkraftanlagen führen können und den weltweiten Aufbau einer Reinigungsindustrie für Rotorblätter motiviert haben. Deshalb sei die Studie zu dem Thema durchgeführt worden, mithilfe interdisziplinäre Expertise aus den Bereichen Insektenkunde, Atmosphärenphysik, Windenergie, Aerodynamik und DNA-Barcoding – einer Methode zur Artenbestimmung anhand der DNA-Sequenz. Demnach werden durchschnittlich rund 5 % der Tiere getroffen, die einen laufenden Rotor durchfliegen. Das sind rund 1200 Mrd Insekten pro Jahr. Diese Zahlen berücksichtigen nur Tiere, die sichtbare Rückstände auf den Rotorblättern hinterlassen. Aus den Ergebnissen könne aber weder abgeleitet werden, dass die Windenergie eine nennenswerte Rolle beim Insektenschwund spielt, noch dass sie daran unbeteiligt ist. Aus wissenschaftlicher Sicht wäre eine empirische Überprüfung der in der Studie theoretisch berechneten Verluste als nächster Schritt sehr sinnvoll. Ziel müsse es dabei sein, die Zusammenhänge von Insektenmigration und Windparkbetrieb besser zu verstehen, so das DLR.