Für die gesundheitliche Entwicklung von Kindern und Jugendlichen ist eine bedarfsgerechte Ernährung besonders wichtig. In der Schweiz ist über das Essverhalten dieser Altersgruppen wenig bekannt.

Die nationale Ernährungserhebung menuCH-Kids soll nun detaillierte Daten über die Ernährungssituation der Sechs- bis Siebzehnjährigen in der Schweiz liefern, berichtet das Bundesamt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen (BLV).

Kinder und Jugendliche benötigen für ihre körperliche und geistige Entwicklung eine ausgewogene Energie- und Nährstoffversorgung. Diese ist in der Wachstumsphase von besonderer Bedeutung. Sie verringert darüber hinaus die Risiken für Gesundheitsprobleme wie Übergewicht und Karies, aber auch für Krankheiten, die normalerweise erst später im Leben auftreten, wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes und Krebs. Zudem ist bekannt, dass sich im Jugendalter Präferenzen für bestimmte Essgewohnheiten bilden, die oft bis zum Erwachsenenalter beibehalten werden und so das Gesundheitsverhalten mitprägen.

2015 lieferte die Nationale Ernährungserhebung menuCH erstmals eine Bestandsaufnahme der Ernährungssituation von Erwachsenen in der Schweiz. Es gibt jedoch in der Schweiz noch keine Studie, die sich auf nationaler Ebene mit dem Ernährungsverhalten von Kindern und Jugendlichen befasst.

Wer isst was, wieviel, wann und wo?

Die vom BLV in Auftrag gegebene Erhebung menuCH-Kids soll aufzeigen, welche Kinder und Jugendliche was, wieviel, wann und wo essen. Die Daten zum Lebensmittelverzehr sowie zum Ernährungs- und Gesundheitsverhalten bei Kindern und Jugendlichen werden detailliert erhoben, indem verschiedene Befragungen durchgeführt werden. Zusätzlich werden die Körperhöhe, das Körpergewicht und der Hüft- und Taillenumfang der befragten Personen erfasst.

Die Daten zum Lebensmittelkonsum werden anhand von Ernährungstagebüchern über einen Tag (24h-Records) und 24-Stunden-Erinnerungsprotokollen (24h-Recalls) ermittelt. Dazu werden die Kinder und Jugendlichen einmal vor Ort in einem der sechs Studienzentren und einmal telefonisch interviewt. Zur besseren Charakterisierung des Ernährungsstatus und der Nährstoffversorgung werden bei einer Untergruppe zusätzlich Spot-Urin und venöses Blut erhoben und auf verschiedene Parameter analysiert. Die Studienteilnahme sowie die Abgabe von Urin- und Blutproben beruht auf Freiwilligkeit.

Die gewonnenen Informationen dienen u. a. zur Charakterisierung von Ernährungsweisen und vom Gesundheitsverhalten (wer isst was, wieviel, wann und wo), zur Eruierung von Ernährungsstatus, Energie- und Nährstoffversorgung, zur Schätzung der täglichen Aufnahme und Festlegung von für die Gesundheit unbedenklichen Höchstwerten von Kontaminanten und Pflanzenschutzmitteln und zur Ableitung von nationalen Normwerten für bestimmte Blut- und Urin-Biomarker (z.B. Vitamine).

Um die jahreszeitlichen Einflüsse (Saisonalität) auf den Lebensmittelverzehr resp. das Ernährungs- und Gesundheitsverhalten korrekt abbilden zu können, wird sich die Erhebungsdauer über ein Jahr erstrecken. Die Interviews, durchgeführt von geschulten Fachpersonen in einem der sechs Studienzentren Bellinzona, Bern, Lausanne, Luzern, St. Gallen und Zürich, werden dabei gleichmäßig über diesen Zeitraum und alle sieben Wochentage verteilt. Die Stichprobenziehung der Kinder und Jugendlichen erfolgt über das Bundesamt für Statistik (BFS) aus dem Stichprobenrahmen für Personen- und Haushalterhebungen. Dabei wird eine Nettostichprobe von rund 1.800 Personen angestrebt.

Was essen Kinder?

Was essen Kinder?

Image: Anke Thomass/AdobeStock

 

 

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