Ein Bericht der Flämischen Agentur für Landwirtschaft und Seefischerei hat die Rentabilität des Anbaus von Chicorée im Freiland und in Hydrokultur ermittelt. Demnach gibt es deutliche Unterschiede zwischen diesen beiden Anbaumethoden. Aber auch das Jahr des Anbaus und der Bewirtschaftung machen dem Bericht zufolge einen großen Unterschied.

Chicorée

Chicorée

Image: mates/AdobeStock

Beim Anbau von Chicorée unterscheidet man zwischen Freilandanbau und Anbau von Chicorée in Hydrokultur. Der Freilandanbau betrifft hauptsächlich Familienbetriebe mit eher kleinen Flächen. Er ist mit viel Arbeit verbunden. Die Hydrokultur hingegen betrifft größere Flächen. Die Produktion pro Hektar ist viel höher und der Einsatz von Saisonarbeitskräften und/oder fest angestellten Arbeitskräften regelmäßiger. Dies führt zu Unterschieden in der Gewinn- und Verlustrechnung. Für den Freilandanbau liegen die Erträge im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2021 bei 324 Euro pro 100 kg. Bei Hydrokulturen sind die Erträge mit 132 Euro pro 100 kg deutlich geringer.

Doch wer wissen will, wie hoch der Gewinn für den Landwirt ist, sollte sich auch die Kosten ansehen. Beim Freilandanbau belaufen sich die variablen Kosten im Zeitraum 2020 bis 2021 auf 85 Euro pro 100 kg. Sie werden hauptsächlich durch die Kosten für Chicoréewurzeln bestimmt. Beim Hydrokulturanbau liegen die variablen Kosten im gleichen Zeitraum bei 94 Euro pro 100 kg. Auch hier bestimmen die Wurzeln den größten Teil der variablen Kosten, wobei der Anteil der Saisonarbeit ebenfalls nicht zu vernachlässigen ist. Die gesamten Fixkosten für Freilandkulturen und Hydrokulturen liegen für den Zeitraum 2020 bis 2021 mit durchschnittlich 23 bzw. 25 Euro je 100 kg näher beieinander.

Nach Berücksichtigung aller Kosten (mit Ausnahme des Einsatzes der eigenen Arbeitskraft) verbleibt das Familienarbeitseinkommen (FAI). Im Durchschnitt ist dieses sowohl für Freiland- als auch für Hydrokulturanbau im Zeitraum 2020 bis 2021 immer positiv. Das FAI für Freilandanbau liegt im Durchschnitt der Jahre 2020 bis 2021 bei 217 Euro pro 100 kg.  Das ist ein Vielfaches im Vergleich zur Hydroponik mit 14 Euro pro 100 kg. Aber auch der Arbeitsaufwand ist deutlich anders. Dieser beläuft sich auf 135 Euro pro 100 kg für die Produktion im Freiland. Für den Hydrokulturanbau ist dieser Betrag viel niedriger. Hier beläuft sich der Ausgleich für die eigene Arbeit auf 8 Euro pro 100 kg.