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Ob frisch oder gefroren, gerade im Sommer wird Beerenobst besonders häufig verzehrt. Wie das Bundesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (BVL) jetzt mitteilt, könne Beerenobst aber auch Träger von Krankheitserregern sein sowie Rückstände von Pflanzenschutzmitteln enthalten. Das gehe aus verschiedenen Untersuchungsprogrammen der Lebensmittelüberwachung hervor. Das BVL empfehle deshalb, frisches Obst stets gründlich zu waschen.

Vor allem Erdbeeren können aufgrund ihres Kontaktes zum Erdboden unterschiedlich stark mit Mikroorganismen belastet sein. Neben für den Menschen ungefährlichen Keimen können auch Zoonoseerreger auf die Erdbeeren gelangen. Zoonoseerreger sind Krankheitserreger, die vom Tier auf den Menschen übertragen werden und bei diesem Erkrankungen auslösen können. Die Tiere scheiden manche dieser Erreger über den Kot aus, was zu deren Verbreitung in der Umwelt und unter Umständen zu einer Kontamination von pflanzlichen Lebensmitteln führt.
Aufgrund ihrer Beliebtheit beim Verbraucher werden Erdbeeren von den amtlichen Lebensmittelüberwachungsbehörden der Bundesländer häufig auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. In den vergangenen Jahren waren es pro Jahr rund 750 Proben. Dabei wurden nur in Ausnahmefällen zu hohe Rückstände, das heißt Rückstände über den geltenden Rückstandshöchstgehalten, gefunden. 2017 wurden in 0,4 %, 2016 in 0,8 % der untersuchten Proben zu hohe Rückstände von Pflanzenschutzmitteln nachgewiesen. Jedoch wiesen fast 90 % der Proben quantifizierbare Rückstände von Pflanzenschutzmitteln auf. Gut drei Viertel der Proben davon enthielten Mehrfachrückstände mit bis zu 17 unterschiedlichen Wirkstoffen. Bei Bio-Erdbeeren werden deutlich weniger Rückstände nachgewiesen: nicht einmal in jeder vierten Probe. In keinem Fall wurde ein Rückstandshöchstgehalt überschritten.
Ähnlich verhält es sich bei Himbeeren und Heidelbeeren. In den vergangenen Jahren wurden jeweils zwischen 120 und 260 Proben auf Rückstände von Pflanzenschutzmitteln untersucht. Bei Heidelbeeren und Himbeeren wurden 2017 in jeweils 0,8 % der untersuchten Proben zu hohe Rückstände gefunden (2016: Heidelbeeren 1,9 %, Himbeeren 1,5 %). Rund zwei Drittel der untersuchten Proben an Himbeeren und Heidelbeeren wiesen quantifizierbare Rückstände auf. Bei Heidelbeeren fanden sich in fast jeder zweiten Probe Mehrfachrückstände mit bis zu 12 Wirkstoffen. Bei Himbeeren wiesen sogar 65 % bzw. 83 % der untersuchten Proben Mehrfachrückstände auf. Etwas schlechter sei die Rückstandssituation bei Johannisbeeren und Brombeeren. Es wurden jeweils gut 200 Proben untersucht, bei denen in 5 % bis knapp 10 % die Rückstandshöchstgehalte überschritten wurden. In rund 90 % der Proben wurden Rückstände von Pflanzenschutzmitteln festgestellt. Es handelte sich in den meisten Fällen um Mehrfachrückstände.

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