Seit dem Höchststand im Jahr 2019 ist die Bio-Strauchbeerenfläche in Deutschland kontinuierlich zurückgegangen. 2023 nahm der Anbau erstmals wieder zu. Was sind die Gründe für diese Entwicklung?
Der Bio-Strauchbeerenanbau in Deutschland hat in den vergangenen 24 Jahren eine bemerkenswerte Entwicklung an den Tag gelegt – insbesondere seit 2012. 2023 bauten die Landwirte in Deutschland auf 2.893 ha Strauchbeeren nach ökologischen Richtlinien an, so die Strauchbeerenerhebung des Statistischen Bundesamtes (Destatis). Nachdem die Fläche leicht abnahm, wurde sie 2023 ausgedehnt. Die deutsche Produktion konkurriert allerdings stark mit dem Ausland, weil sie durch die hohen Arbeits- und Personalkosten einen entscheidenden wirtschaftlichen Nachteil hat. Durch die zeitaufwändige Ernte, gerade bei frischen Strauchbeeren, können die hohen Lohnkosten hierzulande nicht immer mit dem Umsatz ausgeglichen werden. Daher wandert ein immer größerer Anteil der Produktionen ins Ausland ab. Hinzu kommen Anbaurisiken oder auch Schädlinge bzw. Krankheiten, die die kostenintensive Produktion darüber hinaus erschweren.
Bio in der Verarbeitung stark vertreten
Im Anbau von Bio-Strauchbeeren dominieren mit großem Abstand die Kulturen, die vorrangig für die Verarbeitung zu Saft, Fruchtaufstrichen, Gelees oder TK-Fruchtmischungen verwendet werden. Der Frischebereich ist dagegen, Heidelbeeren ausgenommen, eher eine Nische. Verarbeitungsbeeren werden zumeist maschinell geerntet und mechanisch aufbereitet. Durch die schnelle Ernte und die weniger aufwändigere Sortierung verringern sich die Kosten. Daher weisen gerade die Kulturen, die für die Verarbeitung herangezogen werden, weit überdurchschnittliche Bio-Anteile an der Fläche auf. Der Bio-Anteil bei Strauchbeeren für den Frischmarkt ist dagegen unterdurchschnittlich. Dementsprechend sind die flächenstärksten Kulturen die Aronia-, Heidel-, schwarze Johannisbeeren sowie Sanddorn. AMI