Wissenschaftler fordern einen besseren Zugang zu kommerziellen hochauflö-senden Satellitenbildern, um die Forschung zu den nachhaltigen Entwicklungszielen der Vereinten Nationen und die landwirtschaftliche Praxis voranzutreiben.

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Image: Google Earth

Die Grafik verdeutlicht, wie stark sich kleinbäuerliche Feldgrößen zwischen Ländern unterscheiden.

In einer aktuellen Studie erklären die Forschenden u.a. vom Leibniz-Zentrum für Agrarlandschaftsforschung (ZALF), dass besonders klei-ne landwirtschaftliche Betriebe von diesen präziseren Daten profitieren könnten.Erdbeobachtung mit Satelliten liefert wertvolle Daten für die Forschung, indem sie Veränderungen in der Landnutzung, Bodenfeuchte oder Kohlenstoffspeicherung großflächig und kostengünstig erfasst. Diese In-formationen sind entscheidend, um den Einfluss des Klimawandels zu analysieren und nachhaltige Bewirtschaftungsmethoden zu entwickeln.

Auch in der landwirtschaftlichen Praxis sind Satellitenbilder zunehmend unverzichtbar. Hochauflösende Satellitendaten werden hauptsächlich von privaten Unternehmen erfasst. Ihre Satelliten liefern Bilder mit einer Auflösung von bis zu 30 cm, sind jedoch meist kostenpflichtig. Im Gegensatz dazu bieten öffentliche Programme frei zugängliche Daten, allerdings mit geringerer Detailgenauigkeit. Während große Agrarbetriebe bereits in der Lage sind, solche Daten kommerziell zu erwerben und für die Präzisionslandwirtschaft zu nutzen, bleibt der Zugang für kleine Betriebe oft eingeschränkt. Eine Öffnung der Archive könnte dazu beitragen, diese Lücke zu schließen und allen Landwirten den Zugang zu moderner Technologie zu ermöglichen. Die Produktivität vieler kleinbäuerlicher Betriebe weltweit stagniert oder sinkt sogar. Dabei könnten bessere Daten helfen, Anbaumethoden zu optimieren und Ernteausfälle zu reduzieren. Der freie Zugang zu hochauflösenden Satellitenbildern könnte die Forschung erheblich voranbringen und gleichzeitig Landwirten direkt zugutekommen. Durch genaue Informationen über Bodenfeuchte, Pflanzengesundheit oder Dürregefahr ließen sich Ernteerträge steigern und Verluste minimieren. „Eine nachhaltige Landwirtschaft beginnt mit Wissen“, betont Dr. Esther Shupel Ibrahim vom ZALF und eine der Mitautorinnen der Studie. „Wenn wir die richtigen Daten haben, können wir gezieltere Maßnahmen für Klima- und Umweltschutz entwickeln.“