Die Entwicklung des ökologischen Landbaus im Jahr 2023 bestätigt das im Jahr 2022 begonnene schwache Wachstum. Ende 2023 gab es in Flandern 636 kontrollierte Betriebe für die ökologische Produktion. Dies ist ein Anstieg von 1,6 % gegenüber 2022, aber die zweitniedrigste Wachstumsrate in 15 Jahren, heißt es im Biorapport von Agentschap Landbouw & Zeevisserij.
Die gesamte ökologische Anbaufläche bleibt fast gleich (9.984 ha). 87 % der Bio-Fläche sind voll ökologisch, der Rest ist Umstellungsfläche. Der Anteil der Umstellungsfläche sinkt von 16 % auf 13 %. Nach der Landwirtschaftszählung 2023 (Statbel) machen die Bio-Bauern nun 2,9 % der Gesamtzahl der Betriebe in Flandern aus. 2023 gab es 45 Neuanmeldungen, während 37 Landwirte ihre ökologische Produktion im selben Jahr einstellten.
West- und Ostflandern machen zusammen über 46 % der gesamten Bio-Fläche in Flandern aus. Limburg ist jedoch die Provinz mit dem höchsten Bio-Anteil (2 %) an der gesamten landwirtschaftlichen Fläche. Wie im Vorjahr gewinnen die Ackerkulturen (ohne Kartoffeln) an Bedeutung (+9 %). Sie machen jetzt etwa 19 % der flämischen Öko-Fläche aus. Allerdings ist ein Flächenverlust beim Futtermittelanbau und beim Anbau von Begrünungspflanzen zu verzeichnen.
Der Gesamtbetrag der öffentlichen Unterstützung speziell für den ökologischen Sektor stieg 2023 auf 7,2 Mio Euro, was den höchsten Betrag der vergangenen Jahre darstellt. Die Hälfte der öffentlichen Ausgaben speziell für den Öko-Sektor floss in die Förderung der ökologischen Erzeugung (VLIF-Unterstützung für den ökologischen Landbau, Umstellung oder Anwendung ökologischer Produktionsmethoden, …). An zweiter Stelle steht die Unterstützung von Forschung und Wissensaufbau mit einem Anteil von 40 %. 2023 stiegen die öffentlichen Ausgaben für die Bio-Hektarbeihilfe um 3 % auf 1,9 Mio Euro (2022: 1,85 Mio Euro). Diese Bio-Hektarbeihilfe wurde an 563 Landwirte für insgesamt 8.646 förderfähige Hektar gezahlt.
Die Lebensmittelinflation hat die Gesamtausgaben für Lebensmittel und Haushalte sowie die Bio-Ausgaben 2023 nach oben getrieben. Die Bio-Ausgaben in Flandern stiegen aufgrund der Inflation und der steigenden Kaufhäufigkeit auf über eine halbe Milliarde Euro. Vor allem die starken Bio-Käufer haben im vergangenen Jahr häufiger eingekauft. Der Bio-Markt in Flandern dürfte also 2023 aufholen, nachdem er 2022 stagnierte. Der Anteil der Bio-Produkte an den Gesamtausgaben für Lebensmittel und Haushalte in Flandern lag im vergangenen Jahr bei 2,9 %. Die ersten Ergebnisse für 2024 bestätigen diesen Wiederaufschwung. Im Zeitraum April bis Juli 2024 stiegen die Bio-Ausgaben um 4 % im Vergleich zum gleichen Zeitraum 2023, und der Bio-Anteil in Flandern liegt jetzt bei 3,3 %.