Foto: Robert Kneschke – AdobeStock

Foto: Robert Kneschke – AdobeStock

Nach Angaben der Organisation ‚Testankoop‘ (Testkauf) stieg die Inflation im Monat März in den belgischen Supermärkten zum ersten Mal über 20 %. „Wir zahlen jetzt im Durchschnitt ein Fünftel mehr als vor einem Jahr', heißt es. Die Verbraucherschützer beobachten die Supermarktpreise seit mehr als einem Jahr.

„Es ist nicht das erste Mal, dass wir von Rekordwerten sprechen, aber leider steigt die Inflation in den Supermärkten Monat für Monat weiter an', so Testaankoop. Die hohe Inflationsrate sei vor allem auf Gemüse zurückzuführen. Dieses war demnach im März 2023 im Durchschnitt 31 % teurer als im März 2022. „Werden die Kartoffeln nicht berücksichtigt, beträgt die Inflation bei Gemüse sogar 40%.' Eisbergsalat sei jetzt 53 % teurer als im Vorjahr, Gurken 51 % und Zwiebeln 50 %. „Durch den weiteren Anstieg der Inflation gibt eine durchschnittliche Familie mit zwei Kindern jetzt 521 Euro pro Monat im Supermarkt aus. Das sind 89 Euro mehr als vor einem Jahr', sagt Sprecherin Laura Clays. Die teuren Lebensmittelpreise würden auch die allgemeine Inflation wieder ansteigen lassen, obwohl sie in den letzten Monaten eigentlich rückläufig war. „Wir wiederholen daher unsere Forderung an die Regierung, zu prüfen, welche Grundprodukte für eine bestimmte Zeit im Preis eingefroren werden können, nach dem Vorbild des ‚Anti-Inflationskorbs‘ in Frankreich. Auf diese Weise können die Verbraucher sicher sein, dass sie zumindest bei einigen Grundnahrungsmitteln nicht in Schwierigkeiten geraten werden.“ Wie in Deutschland, so wird auch in Belgien – zumindest in der öffentlichen Diskussion – meist ausgeblendet, dass Obst und Gemüse über weite Strecken des vergangenen Jahres deutlich unterhalb der allgemeinen Inflationsrate lagen. Ebenso wenig wird darüber diskutiert, ob Obst und Gemüse nicht vor der Kostenkrise viel zu billig angeboten wurden und die höheren Preise dem tatsächlichen Wert der Produkte viel mehr entsprechen. m.s.

Topics