In diesem Frühjahr wird im Proefcentrum Fruitteelt (pcfruit) ein größeres Projekt im Bereich der Agri-Photovoltaik (Agri-PV) gestartet, an dem auch die Katholische Universität (KU) Leuven und der Bauernverband (Boerenbond) beteiligt sind.
Damit erhält Flandern eine neue Obstplantage mit Sonnenkollektoren, auf der weitere Forschungen zur Kombination von Energie- und Nahrungsmittelproduktion auf einer Parzelle durchgeführt werden sollen.
„Agri-Photovoltaik bietet ein großes Potenzial, vor allem wenn wir die Kraft-Wärme-Kopplung abschaffen wollen. Dann brauchen wir eine Energiealternative mit der Kapazität eines kleinen Atomkraftwerks“, sagt Tom Schaeken, Energie- und Klimaberater beim Bauernverband (Boerenbond). „Doch bis es so weit ist, müssen noch viele Hindernisse überwunden werden, angefangen bei einer klaren Definition der Agri-Photovoltaik.“
2020 wurde im belgischen Bierbeek ein erstes Agri-PV-Projekt gestartet, bei dem Sonnenkollektoren auf einer Birnenplantage installiert wurden. Fünf Jahre später startet nun auch in Sint-Truiden ein ähnliches Projekt. „Wir bauen auf den Erkenntnissen aus Bierbeek und den beiden anderen Pilotprojekten auf“, erklärt Dany Bylemans, Leiter von pcfruit. „Das neue Testgelände wird viel größer sein und mehr Möglichkeiten bieten.“
Bisher wurden in der flämischen Agrarforschung nur Vergleiche zwischen einer Parzelle mit und einer Parzelle ohne Sonnenkollektoren angestellt. In Sint-Truiden wird es möglich sein, verschiedene Varianten von Sonnenkollektoren zu untersuchen. „Wir werden u.a. untersuchen können, ob die Richtung der Installation und die Transparenz der Solarpaneele einen Einfluss auf die Beschattung und die Reduzierung der Ernte haben. Darüber hinaus soll im Rahmen des neuen Projekts untersucht werden, inwieweit Kulturen unter Sonnenkollektoren weniger Pflanzenschutzmittel benötigen.”