Foto: Georges Schneider

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Droht Europas Landwirten beim Einsatz autonomer Roboter das Nachsehen? Diese Frage wirft der Robotics Report auf, den das Agro Innovation Lab (AIL), der gemeinsame Innovationshub von BayWa und Raiffeisen Ware Austria AG (RWA), jetzt veröffentlicht hat. Die Autoren kommen zu dem Schluss, dass Agrarroboter heute technisch so weit entwickelt sind, dass sie schon bald verstärkt in der Landwirtschaft eingesetzt werden können. Innovationen und ihr Markteintritt in diesem Bereich drohen aber am Fehlen eines gesetzlichen Rahmens zu scheitern, so die BayWa. Der Gesetzgeber sei gefordert, dies auf EU-Ebene schnellstmöglich nachzuholen.

Schätzungen zufolge wird der Robotik-Markt bis 2025 um 40 % wachsen und auch den Agrarsektor nachhaltig beeinflussen. Mechanische Lösungen gewinnen zunehmend an Bedeutung, weil die Anforderungen an eine ressourcenschonendere Produktionsweise steigen und sich die Situation hinsichtlich verfügbarer Arbeitskräfte weiter zuspitzt. So könnten Agrarroboter in Zukunft den Menschen bei körperlich anstrengenden Arbeiten wie der Spargelernte unterstützen und so helfen, das wachsende Problem fehlender Arbeitskräfte in der Landwirtschaft zu lösen, so das Unternehmen. Auch die mechanische Bekämpfung von Unkraut oder Mehltau könnten in Zukunft Roboter übernehmen – nicht nur im Öko-Landbau, sondern auch im konventionellen Bereich.
Das AIL hat 2019 den Wettbewerb „Robotics Challenge“ ausgelobt und gemeinsam mit Landwirten sechs entsprechende Prototypen im Feldversuch getestet. Die dabei gewonnenen Erkenntnisse flossen in den Robotics Report ein. Zusätzlich haben die Autoren in ihrem Statusbericht 100 Robotik-Unternehmen weltweit hinsichtlich ihres aktuellen Reifegrades sowie der Funktionsweise und Anwendungsgebiete ihrer Agrarroboter klassifiziert. Der Report erfasst darüber hinaus den rechtlichen und regulatorischen Rahmen in der EU mit speziellem Fokus auf Deutschland und Österreich und nennt die zentralen Herausforderungen für die entwickelnden Unternehmen und Landwirte.

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