Der Bayer-Konzern hat im 2. Quartal 2024 den Umsatz gesteigert, während sich der Gewinn verringerte. Alle Divisionen zeigten eine wettbewerbsfähige Performance in den jeweiligen Branchen, der Konzernausblick für 2024 wurde bestätigt, teilt Bayer mit.

Der Konzernumsatz stieg im 2. Quartal 2024 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 3,1 % auf 11,144 Mrd Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 240 (Vorjahr: 553 Mio Euro) Mio Euro aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verringerte sich um 16,5 % auf 2,111 Mrd Euro. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte in Höhe von 129 (Vorjahr: 120 Mio Euro) Mio Euro. Der Ergebnisrückgang war im Wesentlichen auf einen nachteiligen Produktmix zurückzuführen, zudem waren die Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm im Vorjahreszeitraum geringer ausgefallen. Das EBIT verbesserte sich auf 525 (Vorjahr: minus 956 Mio Euro) Mio Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen in Höhe von 490 (Vorjahr: 2,490 Mrd Euro) Mio Euro. Diese resultierten im Wesentlichen aus Aufwendungen für die laufenden Restrukturierungen und betrafen alle Divisionen und Funktionsbereiche. Das Konzernergebnis belief sich auf minus 34 (Vorjahr: minus 1,887 Mrd Euro) Mio Euro. Insbesondere aufgrund des höheren Cash Flows aus operativer Tätigkeit ergab sich ein Free Cash Flow von 1,273 Mrd Euro (Vorjahr: minus 473 Mio Euro). Die Nettofinanzverschuldung verringerte sich zum 30. Juni gegenüber Ende März um 1,9 % auf 36,760 Mrd Euro – im Wesentlichen durch Mittelzuflüsse aus der operativen Geschäftstätigkeit.

Bayer Kreuz in Leverkusen

Image: Bayer AG

Im Agrargeschäft (Crop Science) stieg der Umsatz wpb. um 1,1 % auf 4,981 Mrd Euro. Dies war im Wesentlichen auf Umsatzsteigerungen bei glyphosathaltigen Herbiziden zurückzuführen, wobei sich speziell Nordamerika positiv entwickelte. Trotz eines Rückgangs bei nicht glyphosathaltigen Produkten konnte die strategische Geschäftseinheit Herbizide insgesamt wpb. um 8,7 % zulegen. Ein deutliches Umsatzplus war bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (wpb. 12,4 %) zu verzeichnen – im Wesentlichen dank erheblich größerer Mengen in Nordamerika. Aufwärts ging es auch bei den Insektiziden (wpb. um 6,9 %). Dagegen schrumpfte das Geschäft mit Fungiziden auf Grund von Mengen- und Preisrückgängen in Nord- und Lateinamerika in einem schwierigen Marktumfeld wpb. um 12,4 %. Auch bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften verringerte sich der Umsatz (wpb. minus 2,8 %) – vor allem wegen reduzierter Absätze in Latein- und Nordamerika durch rückläufige Anbauflächen. Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 27,7 % auf 524 Mio Euro. Dies sei u.a. auf einen nachteiligen Produktmix zurückzuführen. Dagegen wirkten sich Währungseffekte mit 49 Mio Euro positiv aus (Vorjahr: minus 96 Mio Euro).

„Unser Crop-Science-Geschäft hat in einem herausfordernden Agrar-Marktumfeld den Gegenwind fast ausgeglichen“, sagte der Vorstandsvorsitzende Bill Anderson. Zugleich habe sich im Pharmageschäft das beeindruckende Umsatzwachstum bei den neuen Produkten Nubeqa™ und Kerendia™ fortgesetzt, und das Consumer-Health-Geschäft sei auf den Wachstumspfad zurückgekehrt. Parallel zur operativen Entwicklung erzielte das Unternehmen auch strategische Fortschritte. „Beim Kapitalmarkttag haben wir gesagt, dass wir kontinuierlich performen wollen und gleichzeitig die längerfristigen Themen angehen, die auf uns lasten. Die vergangenen 154 Tage seit dem 5. März zeigen recht deutlich, dass wir beides können.“

Consumer Health zurück auf Wachstumskurs

Bei den rezeptfreien Gesundheitsprodukten (Consumer Health) legte der Umsatz wpb. um 5,3 % auf 1,458 Mrd Euro zu. Besonders stark wuchs die Division – infolge der verbesserten Liefersituation – bei Magen-Darm-Gesundheit (wpb. um 14,5 %). Zu diesem Wachstum trugen auch die gesteigerten Umsätze von Iberogast™ in Europa/Nahost/Afrika bei und die Markteinführung des Produkts in den USA. In den Kategorien Dermatologie und Nahrungsergänzung fiel das wpb. Plus mit 13,8 % und 11,6 % ebenfalls prozentual zweistellig aus. Das Geschäft mit Allergie- und Erkältungsprodukten entwickelte sich hingegen rückläufig (wpb. minus 17,6 %), u.a. aufgrund einer schwächeren Saison.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Consumer Health sank um 6,3 % auf 314 Mio Euro – vor allem auf Grund gestiegener Kosten und höherer Investitionen in starke Markenprodukte, etwa für die Markteinführung von Iberogast™ in den USA. Zudem war das Vorjahresquartal begünstigt durch Erträge aus Verkäufen kleinerer, nicht strategischer Marken. Die genannten Effekte konnten teilweise durch kontinuierliches Kosten- und Preismanagement kompensiert werden. Es waren negative Währungseffekte von 17 (Vorjahr: 31 Mio Euro) Mio Euro zu verzeichnen.

Konzernprognose bestätigt

Bayer bestätigte die Konzernprognose für das Jahr 2024. „Wir sind auf einem guten Weg, unsere Ziele zu erreichen”, sagte Anderson. Dabei erwarte das Unternehmen, dass das währungs- und portfoliobereinigte Umsatzwachstum und die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen der Division Crop Science im unteren Bereich der prognostizierten Bandbreiten (minus 1 % bis plus 3 % und 20 % bis 22 %) liegen werden, während Bayer für Pharmaceuticals nun mit einer besseren Umsatzentwicklung rechnet (wpb. 0 % bis plus 3 %; bisher: minus 4 % bis 0 %).

Im Bereich Nachhaltigkeit habe Bayer mit der Veröffentlichung des „Climate Transition and Transformation Plan“ sein Engagement auf dem Weg zu Net Zero untermauert. Der Plan umfasse die Absicht von Bayer, als Unternehmen seine Treibhausgasemissionen bis 2050 um mindestens 90 % zu reduzieren („Transition“) und über die Unternehmensgrenzen hinaus positiv in die Geschäftsbereiche hineinzuwirken („Transformation“). Der Übergang zu einer Netto-Null-Kohlendioxid-Bilanz wird u.a. durch die Umstellung auf erneuerbare Energien erreicht. Zwei im 2. Quartal abgeschlossene Stromlieferverträge über erneuerbare Energien seien wichtige Schritte auf dem Weg zur Klimaneutralität des Unternehmens bis 2030. Die Verträge sichern zusammen 300 Gigawattstunden Strom aus 100 % erneuerbaren Energiequellen. Das entspricht dem jährlichen Strombedarf von rund 75.000 Haushalten.Der Bayer-Konzern hat im 2. Quartal 2024 den Umsatz gesteigert, während sich der Gewinn verringerte. Alle Divisionen zeigten eine wettbewerbsfähige Performance in den jeweiligen Branchen, der Konzernausblick für 2024 wurde bestätigt.