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„Beim Umsatz konnten wir das Niveau des außergewöhnlich starken Vorjahresquartals halten', sagte der Vorstandsvorsitzende Werner Baumann. Die Normalisierung im Glyphosat-Geschäft habe sich beschleunigt – dieser Effekt sei durch das Wachstum des übrigen Crop-Science-Geschäfts aber annähernd ausgeglichen worden. Das Ergebnis des Konzerns war insbesondere durch das Glyphosat-Geschäft und die Inflation belastet.

Baumann bestätigte den Konzernausblick für das Gesamtjahr auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022. Für den weiteren Jahresverlauf sehe Bayer allerdings mögliche Risiken im Wesentlichen aufgrund der deutlich reduzierten Marktpreiserwartungen für glyphosatbasierte Produkte. „Wir erwarten weiterhin im zweiten Halbjahr eine verbesserte Performance unserer übrigen Geschäfte', sagte Baumann. „Insgesamt rechnen wir mit einer Zielerreichung im unteren Korridor unserer Prognose.'

Der Konzernumsatz belief sich im 1. Quartal 2023 auf 14,389 Mrd Euro – währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) entsprach das einem Minus von 1,1 %. Positive Währungseffekte wirkten sich mit 102 (Vorjahr: 529) Mio Euro aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 14,9 % auf 4,471 Mrd Euro zurück. Das EBIT verringerte sich um 29,4 % auf 2,973 Mrd Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 431 (Vorjahr: Sondererträge von 40) Mio Euro, die vor allem verursacht wurden durch eine Wertminderung wegen deutlich reduzierter Marktpreiserwartungen für Glyphosat. Das Konzernergebnis sank um 33,8 % auf 2,178 Mrd Euro. Das bereinigte Konzernergebnis je Aktie ging um 16,4 % auf 2,95 Euro zurück.
Der Free Cash Flow belief sich auf minus 4,102 (Vorjahr: minus 1,187) Mrd Euro. Darin enthalten waren bereits zuvor kommunizierte und im 1. Quartal erfolgte höhere Auszahlungen zur Beilegung von Verfahren im Rahmen der Rechtskomplexe Glyphosat, Dicamba, Essure™ und insbesondere PCB. Sie betrugen per saldo 1,536 Mrd (Vorjahr: 476 Mio) Euro und waren durch Rückstellungen abgedeckt. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich folglich zum 31. März 2023 gegenüber Jahresende 2022 um 13,4 % auf 36,077 Mrd Euro.

Im Agrargeschäft (Crop Science) verringerte sich der Umsatz wpb. um 1,1 % auf 8,351 Mrd Euro. Ohne Berücksichtigung von Glyphosat entsprach das einem Plus von wpb. rund 8 % im übrigen Geschäft. Insgesamt stand ein prozentual zweistelliges Wachstum in den Regionen Europa/Nahost/Afrika und Asien/Pazifik einem Rückgang in Latein- und Nordamerika vor allem aufgrund geringerer Mengen gegenüber. Bei den Herbiziden waren Einbußen von wpb. 24,3 % zu verzeichnen, weil Absatz und Preise der glyphosathaltigen Produkte rückläufig waren. Kräftig aufwärts ging es hingegen bei Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften (wpb. um 15,8 %) – insbesondere durch Preissteigerungen in den Regionen Nordamerika und Europa/Nahost/Afrika. Bei den Insektiziden legte der Umsatz wpb. um 12,6 % zu: Eine deutliche Steigerung von Preisen und Absatz in Europa/Nahost/Afrika durch das Produkt Movento™ sowie in Lateinamerika durch das Produkt Curbix™ überwog einen Mengenrückgang in Nordamerika. Ein Plus gelang auch bei Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften (wpb. 1,4 %) vor allem dank der Mengensteigerungen in Lateinamerika. Das Geschäft mit Fungiziden blieb auf Vorjahresniveau, hier standen Preissteigerungen in allen Regionen Mengenrückgängen vor allem in Latein- und Nordamerika gegenüber.

Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 11 % auf 3,267 Mrd Euro. Dies ist im Wesentlichen auf den Umsatzrückgang in Latein- und Nordamerika zurückzuführen. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch einen Anstieg insbesondere der Herstellungskosten wegen der hohen Inflation. Positive Währungseffekte beliefen sich auf 54 (Vorjahr: 98) Mio Euro. Die EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen verringerte sich um 4,3 Prozentpunkte auf 39,1 %.