Wie BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller und Finanzvorstand Dr. Hans-Ulrich Engel bei der Vorstellung der Zahlen für das Geschäftsjahr 2022 erläuterten, steigerte BASF ihren Umsatz um 11,1 % auf 87,3 Mrd Euro. Wesentlich für das Umsatzwachstum waren höhere Preise in nahezu allen Segmenten infolge gestiegener Rohstoff- und Energiepreise. Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag mit 6,9 Mrd Euro um 11,5 % unter dem Vorjahreswert, jedoch im prognostizierten Korridor.

Das operative Ergebnis der BASF-Gruppe wurde 2022 durch zusätzliche Energie­kosten von weltweit 3,2 Mrd Euro gegenüber dem Vorjahr belastet. Rund 84 % dieses Anstiegs entfielen auf Europa, wovon vor allem der Verbundstandort Ludwigshafen betroffen war. Die gestiegenen Kosten für Erdgas machten 69 % des gesamten Energiekostenanstiegs weltweit aus. 2022 fielen im EBIT Sondereinflüsse in Höhe von minus 330 Mio Euro an, nach minus 91 Mio Euro im Vorjahr. Das EBIT der BASF-Gruppe lag 2022 mit 6,5 Mrd Euro deutlich unter dem Vorjahr. Das darin enthaltene Ergebnis aus integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, sank um 289 Mio Euro auf 386 Mio Euro.

Der Umsatz der BASF-Gruppe sank im vierten Quartal 2022 um 2,3 % auf 19,3 Mrd Euro, vor allem aufgrund geringerer Mengen. Das EBIT vor Sondereinflüssen ging im Vergleich zum vierten Quartal 2021 um 69,6 % auf 373 Mio Euro zurück. Die Sondereinflüsse im EBIT betrugen minus 254 Mio Euro, nach plus 1 Mio Euro im vierten Quartal 2021. Die Sondereinflüsse betrafen vor allem nicht zahlungswirksame Wertberichtigungen auf Anlagen in Ludwigshafen. Das EBIT sank im vierten Quartal 2022 um 90,3 % auf 119 Mio Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherr­schenden Anteilen belief sich auf minus 4,8 Mrd Euro nach 898 Mio Euro im vierten Quartal 2021. Der Rückgang ist zurückzuführen auf die Wertberichtigungen auf die Beteiligung an Wintershall Dea.

Die hohen Unsicherheiten, welche das Jahr 2022 infolge des Kriegs in der Ukraine, hoher Rohstoff- und Energiekosten in Europa, steigender Preise und Zinsen, der Inflation sowie der Entwicklung der Corona-Pandemie geprägt haben, werden auch 2023 fortbestehen. All diese Faktoren werden die weltweite Nachfrage belasten. BASF erwartet daher nur ein moderates Wachstum um 1,6 % für die Weltwirtschaft im Jahr 2023 (2022: 3 %). Für die globale Chemieproduktion geht BASF von einem Wachstum von 2 % aus (2022: 2,2 %).
Die BASF-Gruppe wird 2023 unter diesen Annahmen voraussichtlich einen Umsatz zwischen 84 Mrd Euro und 87 Mrd Euro erwirtschaften. Das EBIT vor Sonder­einflüssen der BASF-Gruppe wird voraussichtlich auf einen Wert zwischen 4,8 Mrd Euro und 5,4 Mrd Euro zurückgehen. BASF geht von einem schwachen ersten Halbjahr 2023 aus. Eine verbesserte Ergebnissituation im zweiten Halbjahr 2023 erwartet das Unternehmen aus Aufholeffekten, insbesondere in China.

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