„Die Landwirtschaft in Europa befindet sich im größten Wandel, den wir je erlebt haben, und BASF wird eine zentrale Rolle dabei spielen“, betonte Gustavo Palerosi Carneiro, Leiter Agricultural Solutions EMEA & CIS bei BASF. Mit welchen Produktinnovationen das gelingen kann, präsentierten Experten auf einer Pressekonferenz.

basf tomate

Image: BASF

Eine Pflanzenschutzinnovation, die BASF in diesem Jahr auf dem Markt gebracht hat, ist die Kartoffelbeize Allstar®. Das Unternehmen hat bereits in der Vergangenheit eine umfassende Expertise im Kartoffelanbau aufgebaut und ein umfangreiches Produktportfolio für die Landwirtschaft entwickelt. Erst im vergangenen Jahr wurde das Fungizid Belanty® zur Bekämpfung von Alternaria im Markt eingeführt. Mit Allstar® folgt nun eine Beize, die für alle Indikationen und alle Applikationstechniken zugelassen ist und damit die Knollen zuverlässig vor der Rhizoctonia solani, dem Silberschorf und der Colletotrichum-Welkekrankheit schützt. Ein Krautfäule-Fungizid sowie ein neuer Wirkstoff gegen saugende Insekten sollen das Portfolio in den kommenden Jahren vervollständigen.

Im Bereich Gemüse umfasst das Angebot der BASF unter der Marke Nunhems rund 1.200 Gemüsesorten aus 20 Kulturen für alle wichtigen Gemüsemärkte weltweit. Dazu zählen auch mehr als 25 Tomatensorten, die gegen ToBRFV (Tomato brown rugose fruit virus) resistent sind, eine verheerende Krankheit, die Tomatenkulturen befällt. Erst in diesem Frühjahr hat das Unternehmen ein „Tomato Experience Center“ in der Nähe von Den Haag eröffnet, das über 150 ToBRFV-resistente Sorten beherbergt und als Forum für den Austausch zwischen Kunden, Erzeugern und Anbauberatern aus der ganzen Welt dient. Neben den ToBRFV-resistenten Tomaten wurden auf der Pressekonferenz auch Karotten vorgestellt, die sehr widerstandsfähig sind und bei allen Witterungsbedingungen eine gute Leistung erbringen; widerstandsfähige und produktive Gurkensorten, von klein bis lang; Porree-Lösungen für alle Märkte, einschließlich der neuen Sommersorte Maxton, die sich durch ihre Rentabilität auszeichnet.

Landwirte brauchen umfassende Angebote inklusive Pflanzenschutz

Neben der Wahl des richtigen Saatguts und Pflanzenschutzmittels gewinnen für Landwirte Themen wie Digitalisierung, Artenvielfalt und Carbon Farming zunehmend an Bedeutung. BASF biete daher mit „Connected Offers“ ganze Lösungs-Pakete, um sie umfassend zu unterstützen. So können sie nicht nur auf neue Produktinnovationen zurückgreifen. Das Unternehmen hat mit xarvio® auch digitale Lösungen im Angebot, die ihnen helfen, ressourcenschonend möglichst hohe Erträge zu erzielen sowie ein Carbon Farming Programm, mit dem sie gleichzeitig ihre CO2-Emissionen reduzieren können. „Jeder Bestandteil unseres Angebots leistet einen Beitrag, damit am Ende ein gutes Ergebnis für den Landwirt, die Verbraucher und die Umwelt herauskommt“, betont Michael Wagner, Leiter Agricultural Solutions Europa Nord bei BASF. Damit dies auch zukünftig möglich ist, seien jedoch Innovationen im chemischen Pflanzenschutz unverzichtbar, so Wagner weiter. „Pauschale Reduktionsziele für Pflanzenschutzmittel, führen nicht automatisch zu mehr Umweltschutz, sondern zur Gefährdung der Versorgungssicherheit und zu Wettbewerbsnachteilen für die Landwirte. Ich bin überzeugt, dass der integrierte Pflanzenschutz, bei dem der chemische Pflanzenschutz als letzte Maßnahme vorgesehen ist, der richtige Weg ist.“ Zielführender als Verbote wären zum einen eine gezielte Förderung von Alternativen zum chemischen Pflanzenschutz, und zum anderen auch ein Programm zur Stärkung des chemischen Pflanzenschutzes im Sinne der Versorgungssicherheit und der Qualität der Ernten. Versorgungssicherheit geht nur mit einer breiten Palette an Wirkstoffen, auch um Resistenzen zu verhindern. Daher brauchen Landwirte die dringend benötigen Produkte zum Schutz ihrer Ernten vor Krankheiten, Ungräsern und Schädlingen.

Erstmals CO2-Zertifikate in der Landwirtschaft

Damit aber nicht nur die Erträge und Qualitäten stimmen, sondern gleichzeitig das Klima geschützt wird, hat BASF ein Carbon Farming Programm etabliert, bei dem Landwirte in diesem Jahr erstmals Weizen produzieren, der bis zu 30% weniger CO2-Emmissionen verursacht hat. Die CO2-Reduktionen werden dabei in Form von Zertifikaten kommerzialisiert und damit den Landwirten ein zusätzliches Einkommen garantiert. Das Carbon Farming Programm „KlimaPartner Landwirtschaft“, wurde gemeinsam mit der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main AG (RWZ) initiiert und etabliert. Im ersten Pilotjahr (Aussaat 2023/Ernte 2024) haben 21 Landwirte auf 8.200 Hektar Winterweizen angebaut und dabei Maßnahmen aus einem eigens entwickelten Katalog für den klimaoptimierten Anbau umgesetzt. Nach der Ernte wurden Bodenproben auf den entsprechenden Feldern gezogen und die Daten an einen Zertifizierer weitergegeben, sodass die ersten Zertifikate für die CO2-Vermeidung, -Speicherung und Biodiversitätsmaßnahmen im ersten Quartal 2025 erwartet werden. Die Abnehmer für diese Zertifikate sind bereits gefunden. Sowohl ein Mühlenunternehmen aus Belgien, eine Großbäckerei aus Skandinavien und ein weltweites Industrieunternehmen haben schon zugesagt, dieses Engagement der Landwirte durch Erwerb der CO2-Zertifikate zu entlohnen.

„Mit KlimaPartner Landwirtschaft haben wir ein Carbon Farming Programm entwickelt, was nicht nur CO2 pro Tonne Erntegut reduziert, sondern gleichzeitig die Artenvielfalt fördert bei Erhalt von Qualität und Produktivität und es den Landwirten auch noch ermöglicht einen finanziellen Mehrwert für ihre gesellschaftlichen Leistungen zu erhalten“, erläutert Markus Röser, Leiter Nachhaltigkeit BASF Agricultural Solutions Europa Nord. Neben der ackerbaulichen Beratung unterstützt BASF die Landwirte dabei mit Lösungen aus den Bereichen Stickstoffmanagement, Digitalisierung und Pflanzenschutz, um das Ziel von bis zu 30 % CO2-Reduktion je Tonne Erntegut zu erreichen.