In einem schwierigen Marktumfeld sank der Umsatz der BASF-Gruppe im zweiten Quartal 2023 im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 24,7 % auf 17,3 Mrd Euro. „Wir verzeichneten eine geringe Nachfrage aus unseren wichtigsten Abnehmerbranchen, mit Ausnahme der Automobilindustrie“, so BASF-Vorstandsvorsitzender Dr. Martin Brudermüller.
Ausschlaggebend für den Umsatzrückgang waren geringere Preise, insbesondere in den Segmenten Chemicals, Surface Technologies und Materials. Agricultural Solutions konnte Preissteigerungen durchsetzen. Ein niedrigerer Absatz infolge einer schwächeren Nachfrage belastete die Umsatzentwicklung in allen Segmenten. Darüber hinaus dämpften Währungseinflüsse den Umsatz, so das Unternehmen.
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit (EBIT) vor Sondereinflüssen lag im zweiten Quartal 2023 mit 1 Mrd Euro um 1,3 Mrd Euro unter dem Wert des Vorjahreszeitraums. Nahezu alle Segmente trugen mit erheblichen Ergebnisrückgängen dazu bei, vor allem aber Chemicals und Materials. Im Segment Agricultural Solutions nahm das EBIT vor Sondereinflüssen leicht ab. Surface Technologies erzielte ein leichtes Ergebniswachstum. Sonstige verbesserte das EBIT vor Sondereinflüssen deutlich. Das EBIT sank um 1,4 Mrd Euro auf 974 Mio Euro. Hierin enthalten war das Ergebnis von integralen Unternehmen, die nach der Equity-Methode bilanziert werden, in Höhe von 22 Mio Euro (Vorjahreszeitraum: 101 Mio Euro).
Das Ergebnis der Betriebstätigkeit vor Abschreibungen und Sondereinflüssen (EBITDA vor Sondereinflüssen) verringerte sich im zweiten Quartal 2023 um 1,3 Mrd Euro auf 1,9 Mrd Euro und das EBITDA um 1,5 Mrd Euro auf 1,9 Mrd Euro. Das Ergebnis nach Steuern und nicht beherrschenden Anteilen belief sich auf 499 Mio Euro, nach 2,1 Mrd Euro im Vorjahresquartal.
Der Umsatz im Segment Agricultural Solutions verringerte sich gegenüber dem Vorjahresquartal um 9,3 % und lag bei 2,2 Mrd Euro. Maßgeblich war ein Rückgang der Mengen, bedingt durch höhere Lagerbestände im Handel in einzelnen Kernmärkten sowie gesunkene Agrarrohstoffpreise. Das EBIT vor Sondereinflüssen blieb mit 213 Mio Euro insbesondere aufgrund der geringeren Mengen um 4,3 % unter dem des Vorjahresquartals.
Mit einer Reihe von Maßnahmen verbessert BASF ihre Wettbewerbsfähigkeit. Wie bereits Ende Februar veröffentlicht, führt das Unternehmen ein Kosteneinsparprogramm mit Schwerpunkt Europa durch und passt seine Verbundstrukturen am Standort Ludwigshafen an. „Zusammen mit den bereits laufenden Initiativen in unseren weltweiten Serviceeinheiten werden wir die Fixkosten bis Ende 2026 senken, sodass sie ab dann Jahr für Jahr rund eine Milliarde Euro weniger betragen werden“, so Finanzvorstand Dr. Dirk Elvermann. Bis Ende 2023 erwartet BASF, bereits eine jährliche Ersparnis von mehr als 300 Mio Euro aus dem Kosteneinsparprogramm zu erreichen. „Zusätzlich unterziehen wir unsere Fixkosten kontinuierlich einer strikten Überprüfung und vermeiden diskretionäre Kosten, wo immer dies möglich ist. Wir haben verstärkt das Cash-Management im Blick, um unseren Free Cashflow zu optimieren. Im weiteren Verlauf des Jahres werden wir den Abbau von unseren Lagerbeständen weiter vorantreiben“, so Elvermann.
„Wir erwarten für das zweite Halbjahr 2023 auf globaler Ebene keine weitere Abschwächung der Nachfrage. Denn die Lagerbestände an Chemierohstoffen in den meisten Kundenindustrien wurden bereits stark abgebaut“, so Brudermüller. „Allerdings erwarten wir nur eine zaghafte Erholung, da wir davon ausgehen, dass die weltweite Nachfrage nach Konsumgütern schwächer wachsen wird als bisher angenommen. Damit werden auch die Margen unter Druck bleiben.“