Die deutsche SB-Warenhauskette Kaufland hat gegenüber Fruitnet erklärt, dass sie die geäußerte Behauptung der Verbände der Bananenerzeuger und -exporteure aus Lateinamerika, ihre Preisstrategie für Bananen sei unfair und ausbeuterisch, zurückweist.
“Ein zeitlich begrenzter, niedriger Aktionspreis, wie z.B. für Bananen, ist nicht automatisch ein Indikator für den Erzeugerpreis, den die Produzenten erhalten”, so ein Sprecher in einer E-Mail. “Wenn es um Bananen geht, achten wir sehr auf die faire Bezahlung unserer Lieferanten und die Produktionsbedingungen.”
Am 8. April hatte das Fruchthandel Magazin darüber berichtet, dass die Verbände der Bananenerzeuger und -exporteure aus Kolumbien, Costa Rica, Ecuador, Guatemala, Peru und der Dominikanischen Republik Kaufland vorgworfen haben, “Verdrängungspreise zu praktizieren und die Endverbraucher nicht ordnungsgemäß zu informieren”. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung wurde auf der Kaufland-Website ein Kilo Bananen aus Ecuador oder Kolumbien für 0,88 Euro angeboten. Die lateinamerikanischen Lieferanten argumentierten, dass ein solch niedriger Preis im Grunde eine Pflichtverletzung des Einzelhändlers gegenüber den Herkunftsländern sei.
Der Einzelhändler betonte jedoch, dass er in seiner gesamten Produktpalette Verantwortung für Menschen, Tiere und die Umwelt übernehme. “Die Bildung des Verkaufspreises unterliegt immer mehreren Einflüssen”, so der Sprecher weiter. “Zu den Faktoren gehören die Größe der Betriebe, die Logistikkosten, die Vertriebskanäle und die Preisgestaltung auf dem Markt. Darüber hinaus regulieren Angebot und Nachfrage den Preis. Wir legen großen Wert darauf, unsere Lieferanten fair zu bezahlen und faire und vertrauensvolle Beziehungen zu pflegen.”
Kaufland führt seit mehreren Jahren Rainforest Alliance- und Fairtrade-zertifizierte Produkte. “Diese stehen für bessere Arbeitsbedingungen auf den Plantagen, zu denen neben fairen Löhnen auch feste Arbeitsverträge für die Arbeiter gehören. Wir engagieren uns auch in der Arbeitsgruppe des deutschen Einzelhandels zu existenzsichernden Löhnen und Gehältern und sind jetzt auch Mitglied im World Banana Forum. Dort beteiligen wir uns auch an der Living Income Working Group, die sich für existenzsichernde Löhne und Einkommen im Bananensektor einsetzt”, so der Sprecher.