Auch im Avocado-Bereich verfolgt Marokko trotz notorischen Wassermangels ehrgeizige Ziele für die Zukunft und setzt andere Lieferländer wie Israel oder Spanien immer stärker unter Druck. Laut einem Bericht von EastFruit (www.east-fruit.com) sollen die Produktion und die Ausfuhren in den kommenden Jahren weiter gesteigert werden.

Avocados

Die Anbaumengen sind zuletzt von Jahr zu Jahr gestiegen und könnten schon bald ein Niveau von rund 100.000 t erreichen. Hauptsorte ist wie fast überall die Hass-Avocado, es werden aber in Marokko auch Fuerte-Avocados oder die bei uns weniger bekannte Varietät Zutano produziert. Dem Bericht zufolge exportierte Marokko in der vergangenen Saison rund 60.000 t der Gesamtproduktion in Höhe von 70.000 t, der Rest wurde auf dem heimischen Markt verbraucht. Mit dem Export begann das Land zunächst nach Spanien, später kamen Märkte wie Italien, Portugal, die Niederlande, Belgien, Deutschland und Russland hinzu. Die Ausweitung des Avocado-Anbaus in Marokko wird fortgesetzt, insbesondere in Gebieten wie Tiflet, Moulay Bousselham und in der Umgebung von Larache.

Es melden sich im eigenen Land aber auch kritische Stimmen zu Wort. Mustapha Laissate, ein Umweltforscher in Rabat, hält es für wichtig, die landwirtschaftlichen Betriebe so zu regulieren, dass sie nicht in Gebieten mit Wasserknappheit liegen. Gegenüber africanews.com sagte er kürzlich: „Der Staat hat eine Strategie entwickelt, um der Wasserknappheit zu begegnen. In diesem Zusammenhang ist es notwendig, den Anbau von Avocados zu regulieren, ebenso wie den von Wassermelonen, die in wasserreichen Gebieten wie dem Lookkos-Becken und der Gharb-Region angebaut werden. Ihr Vorhandensein in Gebieten, in denen wir Trinkwasser benötigen und in denen Viehzucht und Fabriken angesiedelt sind, ist jedoch schwierig, um ein Ungleichgewicht bei den Wasserressourcen zu vermeiden.“