Forschende von Agroscope und der ETH Zürich entwickeln das Swiss Plant Phenotyping Network (SPPN), um die Analyse und Züchtung von Pflanzen durch Phänotypisierung zu verbessern.

Die Phänotypisierung ist im Pflanzenbau ein zentraler Prozess. Sie hat zum Ziel, die Eigenschaften von Pflanzen wie ihr Potenzial betreffend Ertrag und Krankheitsresistenz zu messen und zu beschreiben. Sowohl die Züchtung als auch die Sortenprüfung stützen sich stark auf die Pflanzenphänotypisierung mit dem Ziel, den Landwirtinnen und Landwirten die leistungsstärksten Sorten zur Verfügung zu stellen. In der Grundlagenforschung ist ein Hochdurchsatz-Screening von Pflanzenmodellen erforderlich, um die Effizienz der Merkmalsbeschreibung zu steigern. Auch in der landwirtschaftlichen Praxis ist die Nutzung der Phänotypisierung mit digitalen Bildern in Kombination mit der künstlichen Intelligenz vielversprechend für die Präzisionslandwirtschaft.

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Image: Agroscope

Um die Analyse von Pflanzen zu verbessern, wollen Forschende von Agroscope und der ETH Zürich die Zusammenarbeit und den Austausch von Fachwissen und Leistungen zwischen den Schweizer Akteuren im Bereich der Pflanzenphänotypisierung fördern. Ziel ist es, ein Schweizer Netzwerk für Pflanzenphänotypisierung zu etablieren, das Mitglied der europäischen Forschungsinfrastruktur für Pflanzenphänotypisierung (EMPHASIS) werden soll. Die Assoziierung mit EMPHASIS ermöglicht den Zugang zu einem breiten Spektrum an Technik und Methoden.

Das Identifizieren der besten Sorten durch Phänotypisierung wird angesichts der aktuellen Herausforderungen für die Landwirtschaft und für die Züchtung immer wichtiger. Mit Blick auf den Klimawandel müssen beispielsweise Sorten gefunden werden, die sich an variierende und extremere Bedingungen anpassen können. Die jüngsten Entwicklungen im Bereich der Bildgebung in Kombination mit künstlicher Intelligenz ermöglichen eine bedeutend schnellere und wohl auch präzisere Erreichung dieser Ziele.