Als Corona Ende März Argentinien erreichte, war die Ernte schon fortgeschritten. Alle Arbeiten wurden den neuen Sicherheitsmaßnahmen angepasst und erfolgreich beendet. Im April war das ganze Obst gepfückt, verpackt, exportiert oder in Kühlhäusern eingelagert.
Die Birnenvolumen lagen bei rund 550.000 t und so im Durchschnitt der vergangenen Jahre. Bei der Hauptsorte Williams wurde eine der niedrigsten Mengen der vergangenen Jahre verzeichnet, zudem war ein höherer Prozentsatz ein zu kleines Kaliber für den Export auf. Die Fehlmenge wurde jedoch durch ein Plus bei Packhams, D´Anjou und Abate ausgeglichen. Insgesamt wurden bis Mitte März 170.000 t Birnen exportiert, +6 % gegenüber 2019, aber -7 % im Vergleich zu 2018. Zudem verspätete sich die Saison, da die Früchte nicht die gewünschte Größe erreichten. Das erste Schiff lief im Februar aus dem Hafen San Antonio, statt wie in anderen Jahren im Januar.
Bei Äpfeln ist besonders bei der Hauptsorte Red Delicious ein Rückgang zu verzeichnen, Schätzungen zufolge soll sich der Verlust auf 15 % bis 25 % belaufen. Bei Gala und Pink Lady® sei eine durchschnittliche Ernte zu verzeichnen, während sich Granny Smith nach dem letztjährigen Rückgang erholte.
Nach Europa und Nordamerika wird vor allem Gala und Pink Lady® verladen. Bei den klassischen Sorten, wie Red Delicious und Granny Smith, sind es fast nur Bioprodukte, die dort Abnehmer finden. Dieses Jahr fielen die Kaliber bei Gala besonders klein aus, sodass nur ein Bruchteil exportiert werden konnte. Bei den Pink Lady® hoffen die Exporteure auf eine normale Menge. Aber im Ganzen wird dieses Jahr Argentinien nicht viel Äpfel nach Übersee schicken. Bis Mitte April waren es knapp 15.000 t, das ist nur die Hälfte von anderen Jahren. Betina Ernst