Wenn sich über 100 Experten intensiv über eine Kultur austauschen, dann kann nur etwas Gutes dabei herauskommen. Diese Erkenntnis konnte man auch auf dem diesjährigen Möhrenforum wiedergewinnen, das am 17./ 18. Januar 2019 von RLV und AMI in Verden an der Aller veranstaltet wurde.
Zum Einstieg durften die Teilnehmer in einem Möhrenquiz ihre Kenntnisse unter Beweis stellen – wobei es allerdings manchmal auch erstaunliche Antworten gab. Danach ging es um das Überleben der Möhre auf dem Feld angesichts einer heftigen Konkurrenz durch viel wüchsige „Spontanvegetation“. Dabei wurden auch mechanische Verfahren intensiv diskutiert, denn neue Wirkstoffe für Herbizide sind kaum zu erwarten. Um mit dem eingeschränkten Herbizid-Sortiment nicht sofort Resistenzen zu erzeugen, sind deutliche Veränderungen in der Fruchtfolge notwendig.
Danach ging es um den Markt, der in dieser Saison aus Anbietersicht eine positive Entwicklung nahm. Die übermäßige Trockenheit im Sommer und Herbst 2018 begrenzte das Angebot nicht nur in Deutschland, so dass wir in den ersten Monaten des Jahres 2019 einen knapp versorgten Markt mit festen Preisen vorfinden. Wie bei anderen Gemüsearten führt eine knappere Marktversorgung auch bei Möhren meist zu Umsatzsteigerungen, da die Nachfrage eher unelastisch ist.
Witterungsbedingte Schwankungen können allerdings auch von der Nachfrage induziert werden. So führte die Knappheit bei Broccoli und Blumenkohl in den Monaten Januar/Februar 2017 zu einem Absatzschub bei Möhren. 2018 wanderten die Konsumenten dann wieder ab.