Foto: Maksym Protsenko/AdobeStock

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Bei Beeren stehen seit Jahren die Zeichen auf Expansion. Um den weltweit steigenden Bedarf zu decken, legten Produktion und Handel zuletzt beachtliche Wachstumsraten hin. Dabei konzentriert sich das Plus nicht allein auf frische Beeren, auch industriell verarbeitete Beeren erfreuen sich einer wachsenden Beliebtheit.

Der Blick nach Deutschland zeigt, wie schnell der Markt hierzulande gewachsen ist. Allein in den vergangenen fünf Jahren haben sich die Importe an Strauchbeeren mehr als verdoppelt und hatten 2020 eine Größe von 117.000 t. Damit ist das Importwachstum um einiges stärker als das der deutschen Produktion, die 2020 mit 35.800 t das Niveau des Jahres 2015 um 4 % verfehlt. Der Anstieg des Verbrauchs ist somit allein importgetrieben und legte im selben Zeitraum um 175 % zu. 2020 kauften rund 63 % der Haushalte in Deutschland mindestens einmal Strauchbeeren, 2015 waren es 45 %. Auch die Einkaufsmenge je Einkaufsakt steigt durch größere Verpackungseinheiten wie z.B. bei Heidelbeeren.
Beeren sind nicht nur hierzulande gefragt. In den angelsächsischen Ländern wie UK oder den USA sind Beeren seit Jahren eine feste Größe auf dem Speiseplan. In Deutschland wie auch anderen Ländern Europas steigt der Verbrauch. Nur in den klassischen Produktions- und Exportländern Südeuropas ist der Verbraucher noch nach wie vor stark auf Erdbeeren fokussiert.

Wer denkt, dass das Wachstum in allen Produktionsländern ungebremst weitergeht, irrt. Durch die zuletzt stattgefundenen massiven Flächenausweitungen und dem wachsenden Konkurrenzdruck wird es enger am Markt. Ausschlaggebend sind hier oft die günstigeren Produktionskosten einiger Länder, die dazu führen Beeren gegenüber ihren Konkurrenten preisgünstiger am Markt anbieten zu können. Einige Länder haben aufgrund schlechter wirtschaftlicher Ergebnisse ihre Konsequenzen gezogen. Spanien ist hier zu nennen, dass durch den Druck Marokkos seine Himbeerfläche einschränkte. Deutschland reagiert ebenfalls. Die Gründe sind dieselben. Zunächst verlor der deutsche Freilandanbau an Boden, 2020 war dies erstmals beim geschützten Anbau der Fall.
Bei Heidelbeeren ist das Interesse noch nicht abgerissen und es wird nach wie vor weltweit aufgepflanzt. Einst galt Chile auf der Südhalbkugel als Wachstumsmotor, wurde seit kurzem von Peru abgelöst. Innerhalb weniger Jahre hat sich das Andenland zum größten Heidelbeerexporteur im Herbst und Winter gemausert und ist an seinen Mitkonkurrenten vorbeigeprescht. China steht dem Ganzen in nichts nach und investierte ebenfalls in Heidelbeeren. Im Fokus steht aber hier neben dem Frischmarkt auch die Versorgung der Verarbeitungsindustrie. AMI

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