Der Griff zur Banane beim Einkauf ist für viele eine Selbstverständlichkeit. Angebot und Auswahl sind groß, dazu locken immer wieder günstige Preise. Im Hintergrund aber verknappen sich derzeit die Zufuhrmengen von Monat zu Monat und die Importabgabepreise steigen. Für den Bananenmarkt eine ganz untypische Situation, speziell zu dieser Jahreszeit.
Das Angebot bei Bananen ist zurzeit nicht besonders groß. Vor allem aus dem für den deutschen Markt wichtigsten Lieferland Ecuador haben sich die Zufuhrmengen in den zurückliegenden Monaten erheblich verknappt. Von Januar bis Juli dieses Jahres wurden allein aus dem südamerikanischen Land fast 25 % weniger Bananen Richtung Deutschland exportiert als im Vorjahr. Dazu kommen die defizitären Importe aus Costa Rica und Kolumbien. Insgesamt summiert sich das Minus auf 10 %.
Die steigenden Kosten in der Produktion für Betriebsmittel sowie die anhaltende Verknappung von Containern machen der Branche schwer zu schaffen. Hinzu kommen die ungünstigen Witterungsbedingungen im Mai und Juni, vor allem im Ecuador und Kolumbien, die sich nun auf die Angebotsverfügbarkeit auswirken. On top gab es landesweite Streiks in Ecuador. Dadurch ging zum einem die Produktion deutlich zurück, gleichzeitig stieg der Kostendruck. Da in Deutschland der Großteil der Importware über Jahreskontrakte fest gebunden ist und für Produzenten und Importeur kein Preisaufschlag für die höheren Kosten zu erzielen ist, wird weniger hierher geliefert. Stattdessen fassen die Exporteure mehr den Nahen Osten ins Auge. Die Ausfuhren dorthin stiegen um mehr als 20 %. Allein die im Vergleich zur EU deutlich lockeren Rückstandshöchstmengen machen diesen Markt aus Kostensparsicht attraktiv.
Angesichts der steigenden Kosten fordern die Herkunftsländer festere Preise. Dieses steht allerdings im Missklang mit der seit Jahren etablierten Preispolitik beispielsweise im deutschen Lebensmitteleinzelhandel. Während auf dem Spotmarket die Preise steigen und Grünware bis zu 20 Euro/Kolli kostet, werden in den Geschäften Bananen zu Aktionspreisen von unter einem Euro angeboten. Damit dürfte aber bald Schluss sein. AMI