Handelskonflikte und die vielen Unklarheiten zum bevorstehenden Brexit belasten die weltweite Konjunktur. „Die Luftfrachtmengen sind Frühindikatoren für die internationale wirtschaftliche Entwicklung“, erklärte Harald Gloy, Vorstandsvorsitzender der Air Cargo Community, auf einer Fachtagung, die zusammen mit dem Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik (IML), der Frankfurt University of Applied Sciences, Hessen Aviation und der Hochschule RheinMain, veranstaltet worden war.
Zwar seien die langfristigen Prognosen weiterhin positiv. Die Luftfrachtmengen werden perspektivisch bis 2035 steigen. „Weltweit spürt unsere Branche aber, dass die Rahmenbedingungen sich verändern, unser Geschäft volatiler wird“, so Harald Gloy weiter.
Die Preise für Luftfrachtleistungen werden sinken, gleichzeitig bringt der E-Commerce steigende Anforderungen an logistische Prozesse mit sich, so Air Cargo Community Frankfurt. Zudem werden sich neue Formen von Supply-Chains entwickeln. „Wir sind gefordert, Lösungen für diese Herausforderungen zu suchen“, verdeutlicht Joachim von Winning. „Viele Mitspieler am Markt kontrollieren die Wertschöpfungskette von der Bestellung über den Versand bis zur Auslieferung. Werden wir nicht innovativer, reißt unsere eigene Logistikkette“, so der Geschäftsführer der Air Cargo Community Frankfurt. Daher fordern die Luftfrachtmacher vehement das Vorantreiben der Digitalisierung, die Optimierung der Prozesse, Investitionen des Bundes in die Infrastruktur und ein gemeinsames Bewusstsein für nachhaltiges Agieren. „Gerade jetzt haben wir die Chance, mit unserer Expertise zum Treiber von Innovation zu werden“, unterstreicht Harald Sieke.
Wissenschaftliche Forschungsprojekte zeigen, dass Digitalisierung funktioniert. Auf der Konferenz präsentierten daher auch viele Start-ups genauso wie am Markt etablierte Unternehmen und Forscher den Stand eigener Projekte – z.B. das Rampensteuerungssystem in der Frankfurter Cargo City Süd (CCS), den Smart-Air Cargo-Trailer oder autonome Vorfeldverkehre.