Agroscope hat in Zusammenarbeit mit der HAFL, dem IRTA und Andermatt Biocontrol die Wirksamkeit eines Parasitoiden und eines Virus evaluiert. Diese werden einzeln und in Kombination gegen die südamerikanische Tomatenminiermotte eingesetzt. Die ersten Ergebnisse sind vielversprechend, so Agroscope, jedoch muss die Anwendung noch unter realen Produktionsbedingungen getestet werden.

Die biologische Schädlingsbekämpfung ist eine Alternative zu synthetischen Pflanzenschutzmitteln. Dabei kommen Organismen wie Viren, Bakterien, Pilze und Parasitoide zum Einsatz. Die Wirksamkeit sei manchmal ungenügend. Die kombinierte Anwendung verschiedener Biokontroll-Organismen könnte die Erfolgsquoten verbessern.

Parasitoide und entomopathogene Organismen bekämpfen Schädlinge

Schädlinge bekämpfen

Image: Agroscope/Mario Waldburger

Eine systematische Literaturanalyse ergab eine hohe Kompatibilität zwischen Parasitoiden und entomopathogenen Organismen. Dabei seien die Reihenfolge der Anwendung und die Dosierung entscheidend, um die einzelnen Kombinationen zu optimieren.

Der größte Teil der Tests wurden im Labor durchgeführt. Weitere Untersuchungen seien erforderlich, um die Kombinationen unter realen Bedingungen zu testen. Das Wissen über entomopathogene Viren und Bakterien, die in Kombination mit Parasitoiden eingesetzt werden, sei noch nicht weit entwickelt. Der Einsatz von Pilzen wurde bereits intensiver untersucht.

Vor dem Hintergrund dieser Erkenntnisse wurde die Bekämpfung der südamerikanischen Tomatenminiermotte untersucht. Es handele sich um einen weitverbreiteten Schädling im Tomatenanbau, der bis zu 100 % Ertragsverluste verursachen kann. Der Parasitoid Necremnus tutae und das Granulovirus Betabaculovirus phoperculellae wurden als vielversprechende Biokontroll-Organismen identifiziert. Das Virus sei gegen junge Larven am wirksamsten, während der Parasitoid auf ältere Larven abziele. Die Kombination der beiden Organismen könnte daher die Bekämpfung des Schädlings verbessern. Beide Biokontroll-Organismen erwiesen sich unter kontrollierten Bedingungen als kompatibel.

”Entgegen unserer Annahme zeigte sich keine höhere Wirksamkeit, wenn die Organismen in Kombination eingesetzt wurden. Es sind jedoch weitere Studien erforderlich, um die Ergebnisse des Zusammenspiels unter realen Bedingungen zu beurteilen und die Dosierung und den Zeitpunkt der Anwendung zu optimieren”, so Agroscope.