Zwar passen sie ihre Produkte an die Auswirkungen des Klimawandels an, um den Ernährungsbedarf zu erfüllen, doch nur ein Saatgutunternehmen, Thailands East-West Seed, verfolgt dabei einen auf Kleinbauern zentrierten Ansatz. Sein Kundenstamm besteht fast ausschließlich aus Kleinbauern. Wie die Access to Seeds Foundation mitteilt, ist das Privatunternehmen East-West Seed führend bei der Erschließung dieses Marktes in Asien und zunehmend auch in Afrika. Es wird gefolgt von der Schweizer Syngenta AG und der deutschen Bayer AG.
Der Access to Seeds Index 2019 - Global Seed Companies, der von der in Amsterdam ansässigen Access to Seeds Foundation gegründet wurde, bewertet 13 führende globale Saatgutunternehmen und zeigt auf, wo diese Branche noch mehr leisten kann, um durch die Entwicklung und Verbreitung von Qualitätssaatgut die Produktivität der Kleinbauern zu steigern, die Ernährungslage zu verbessern und die Auswirkungen des Klimawandels zu mindern.
Diese Untersuchung zeigt, dass die Verkäufe der 13 globalen Saatgutunternehmen 2017 nur 47 Mio der weltweit 500 Mio Kleinbauern erreichten und dass ein Großteil der Investitionen in Süd- und Südostasien getätigt wurde. In diesen Regionen investieren die globalen Saatgutunternehmen massiv in lokale Saatgutgeschäfte: zwölf in die Saatgutzüchtung und zwölf in die Produktion. Doch solche Aktivitäten sind selten in West- und Zentralafrika. Nur zwei Unternehmen investieren dort in die lokale Saatgutzüchtung und ein Unternehmen investiert in die Produktion.
'Die Branche macht zwar Fortschritte bei der Entwicklung von nährstoffreicheren, klimaresistenteren Sorten, doch es muss weitaus mehr getan werden', so Ido Verhalgen, Geschäftsführer des Access to Seeds Index. 'Wesentliche Änderungen sind nur dann möglich, wenn ein größerer Prozentsatz der Kleinbauern erreicht wird, die den Löwenanteil der weltweiten Nahrungsproduktion ausmachen.'