In Österreich haben extreme Wetterereignisse im Frühjahr 2024 den Obst- aber auch Weinsektor bekanntlich erheblich getroffen. Eine erneut schwache Kernobst-Produktion werde die Folge sein, prognostiziert Arthur Jorda-Renhardt (BSc), Analyst von Agrarmarkt Austria.

Zwei rote Äpfel am Baum

„Auf einen überdurchschnittlich warmen Jahresbeginn (Januar, Februar und März) folgten extreme Frostereignisse. In Kombination mit dem um durchschnittlich drei Wochen verfrühten Vegetationsstart führte der für eine Woche andauernder Frost ab dem 16. April zu schweren Schäden, im Besonderen an Stein- und Kernobst-Kulturen“, so Jorda-Renhardt. Betroffen sei nach Schätzungen der Branche 50 % der gesamten Obstanbaufläche. „Laut ersten Erhebungen der österreichischen Hagelversicherung belaufen sich die Schäden durch das diesjährige Frostereignis bundesweit auf 56 Mio Euro, davon 44 Mio Euro im Obstbau.“ Hauptbetroffenes Bundesland ist das ‚Epizentrum‘ des österreichischen Obstbaus, die Steiermark.

Der Branchenverband für Obst und Gemüse rechnet bei Kernobst mit einem Ernteausfall von bis zu 70 %. Es ist das schwerste Schadereignis im steirischen Obstbau seit 2016. Die österreichische Apfelproduktion für 2024 wird sich daher maximal auf dem Niveau von 2016 (rd. 60.000 t) wiederfinden. Für den heimischen Markt wird es dennoch genügend Äpfel geben, Exporte werden allerdings nur eingeschränkt möglich sein.

Durch Wetterextreme in Verbindung mit gestiegenen Kosten und Planungsunsicherheiten sehen viele österreichische Kernobst-Produzenten einer unsicheren Zukunft entgegen. Aufgrund der Dramatik der aktuellen Situation hat Österreich bereits um außerordentliche Beihilfe bei der europäischen Kommission ergesucht.