Ein funktionierende umweltfreundlichere Lieferkette benötigt alle Akteure, die sich aktiv am Wandel zu nachhaltigen Transporten beteiligen. Wie solch eine Kette erfolgreich umgesetzt werden kann, zeigten der Hafen Göteborg, Stena Line, der Hafen Kiel und der Hafen Hamburg als Organisatoren sowie viele Unternehmen auf der Konferenz mit dem Titel „Green transport corridors – linking Europe and Scandinavia in Göteborg.

„Die Schifffahrtsbranche steht derzeit unter erheblichem Druck, den Prozess der Dekarbonisierung zu beschleunigen. Ohne Hilfe kann sie diesen Wandel jedoch nicht erreichen. Eine Dekarbonisierung der Transporte benötigt die Unterstützung der gesamten Branche, also Häfen, Verlader, Spediteure, Hersteller, Investoren, Energieversorger und politische Entscheidungsträger. Das Beispiel der Stena Line, dem Port of Gothenburg und dem Port of Kiel auf der Route Göteborg-Kiel zeigt, was bereits möglich ist“, sagt Marina Basso Michael Regionaldirektorin Europa bei Hafen Hamburg Marketing.

„Jede maritime Verbindung ist nur so stark wie die Zusammenarbeit zwischen allen Beteiligten. Deshalb bemühen wir uns sehr, für jede individuelle Anforderung die richtige Lösung zu finden - sei es begleitete oder unbegleitete Ladung, Projektladung oder intermodale Lösungen. Auf der Strecke Kiel-Göteborg profitieren unsere Kunden von einer täglichen Frequenz, die es ihnen ermöglicht, ihre Fracht über Nacht von Norddeutschland nach Westschweden und darüber hinaus zu schicken”, sagt Katrin Verner, Freight Commercial Manager bei Stena Line.

Grüne Korridore

Grüne Korridore

Image: Gothenburg Port Authority/Ahmed

Dabei teste Stena Line auf dieser Strecke nicht nur neue alternative Kraftstoffe wie Methanol mit der Stena Germanica. Die Reederei nutze auch schon lange den Landstrom, der in beiden Häfen zur Verfügung stehe. „Als eine der größten Fährreedereien weltweit sind wir uns unserer Verantwortung für eine nachhaltige Umgestaltung unseres Geschäfts bewusst, der wir uns jeden Tag mit Ehrgeiz und Optimismus stellen. Wir sind überzeugt, dass wir auch angesichts der bevorstehenden strengeren Regulierung, die sowohl anspruchsvoll als auch notwendig ist, weiterhin attraktive Dienstleistungen anbieten können. Wir zählen auf unsere Partner und Kunden, dass sie unsere Vision, Europa für eine nachhaltige Zukunft zu verbinden, auch weiterhin teilen werden”, sagt Mikko Juelich, Stena Line Trade Director Germany. Eine großartige Unterstützung erhalte die Reederei von den beiden Häfen Göteborg und Kiel. Hier können die Schiffe auf der Linie seit Jahren Landstrom nutzen. Gleichzeitig diene der Hafen Göteborg zum Bunkern des Methanols. Der Port of Kiel sei einer der Vorreiter in der Landstromversorgung von Schiffen. Der Hafen besitze mittlerweile eine der umfangreichsten Landstromanlagen Europas, die parallel bis zu sechs Seeschiffe versorgen kann. Ab dem Jahr 2030 will der Hafen klimaneutral zu sein.

Doch nicht nur Häfen und Reedereien werden für eine grüne Lieferkette benötigt, auch andere Logistikdienstleister wie die Bahn und Speditionen leisten ihren Beitrag, das betonte Axel Mattern, Vorstand Hafen Hamburg Marketing, während der Podiumsdiskussion. Deshalb sei es auch so wichtig, alle Akteure an einen Tisch zu bringen, ergänzte Björn Garberg, Nationaler Koordinator für Inlands- und Short-Sea-Shipping-Verkehre im schwedischen Transportministerium und mahnte: „Wir müssen den grünen Wandel in der maritimen Wirtschaft beschleunigen. Alle Beteiligten müssen zusammenarbeiten und koordiniert handeln, um kritische Fragen wie die Instandhaltung und Entwicklung der Infrastruktur zu lösen.“