Die Gemeinsame Agrarpolitik (GAP) bietet zwar schon länger Instrumente zur Unterstützung der Betriebsnachfolge; dennoch besteht in Bezug auf die agrarpolitische Begleitung des Prozesses noch erheblicher Verbesserungsbedarf. Das zeigt eine Studie, in der Prof. Vera Bitsch und Andreas Gabriel von der Technischen Universität München mit Unterstützung der Edmund-Rehwinkel-Stiftung der Landwirtschaftlichen Rentenbank die „Weiterentwicklung der Zweiten Säule der Gemeinsamen Agrarpolitik nach 2020 zur Erleichterung des Generationenwechsels und der Betriebsnachfolge“ untersucht haben.
Die aus der Zweiten Säule finanzierte Junglandwirteprämie liefert allerdings nach Auffassung von Bitsch und Gabriel keinen effektiven Anreiz zur Hofübergabe. Auch seien rein finanzielle Förderungen wie Direktzahlungen kein alleiniges Motiv, den Betrieb vom Vorgänger zu übernehmen. Die Forscher plädieren für einfache und verständliche Förderstrukturen, die Absicherung landwirtschaftlicher Einkommen, aber auch eine frühzeitige und umfassende Beratung, um die Betriebsnachfolge attraktiver zu machen.
Laut Bitsch und Gabriel hätten im Jahr 2010 bundesweit lediglich 31 % der landwirtschaftlichen Unternehmen den Generationswechsel bereits geregelt. Rund 130.000 Familienunternehmen hätten damit einer ungewissen Hofnachfolge entgegengesehen. Wichtige Bausteine einer erfolgreichen Hofnachfolge seien durchdachte Fördermodelle, etwa zur Prozessberatung bei der Übergabe. Bitsch und Gabriel empfehlen in diesem Zusammenhang angepasste nationale und regionale Programme, da pauschale Fördersysteme nach ihrer Auffassung angesichts der vielfältigen regionalen Unterschiede innerhalb der EU keine Wirksamkeit entfalten können. AgE