Nach Informationen von GUS (das poln. Hauptstatistikamt) wird 2023 ein Rückgang der Produktion von Erdbeeren, Himbeeren, Johannisbeeren und Aronia beobachtet. Mit Produktionsanstieg wird nur bei Blaubeeren gerechnet.

2023 wurde eine Verringerung der Erdbeeranbaufläche und ein Rückgang des Produktionsvolumens um 3 % auf rund 180.000 t festgestellt. Dies ist auf das anhaltende Problem des Saisonarbeitermangels sowie auf die geringe Rentabilität der Produktion von Früchten für die Verarbeitung zurückzuführen. Mit einem Ernterückgang ist auch bei Himbeeren zu rechnen. Die Witterungsbedingungen zu Beginn des Jahres waren für den Anbau von Himbeeren nicht günstig, sodass die Erntemenge dieser Obstart auf weniger als 102.000 t geschätzt wurde, d.h. 3 % weniger als im Vorjahr. Aufgrund des schlechten Triebzustandes der wiederholt blühenden Sorten ist derzeit kaum mit einer Verbesserung des Produktionsergebnisses im Herbst zu rechnen.

Die Gesamterzeugung von Johannisbeeren (schwarze und farbige Johannisbeeren zusammen) wurde auf 143.900 t geschätzt, 1 % weniger als im Vorjahr. Die Ernte von schwarzen Johannisbeeren wurde auf knapp 100.000 t geschätzt, 2 % weniger als im Vorjahr. Zum Produktionsrückgang beigetragen hat der in vielen Plantagen im ganzen Land zu beobachtende deutliche Rückgang der Fruchtknospen, der sowohl auf Fröste während der Blütezeit als auch auf einen anhaltenden Wassermangel im Boden zurückzuführen ist. Mit einem größeren Erntevolumen rechnet GUS bei Hochstamm-Heidelbeeren. Die Ernte wird auf 67.500 t geschätzt, 5 % mehr als im Vorjahr.

Rückläufe werden laut GUS auch bei Stachelbeeren und schlechte Perspektiven für Aronia prognostiziert. Die Stachelbeerproduktion ging um 6 % auf 9.200 t zurück, und die Ernte anderer Früchte von Obststräuchern und Beerenplantagen in Obstgärten wurde auf fast 89.000 t geschätzt, 1 % weniger als 2022. Ein Ertragsrückgang wurde insbesondere bei Aronia, der vorherrschenden Art in dieser Obstgruppe, festgestellt. 

Dagegen nahm die Erzeugung von Kamtschatka-Beeren, Haselnüssen und Reben leicht zu.

Prognosen für das Jahr 2023 liefert GUS auch im Hinblick auf die Steinobst- und Kernobsternte. Die diesjährige Gesamternte von Baumobst wird auf mehr als 4,3 Mio t geschätzt, was einem Rückgang von 9 % gegenüber dem Vorjahr entspricht. Das endgültige Ergebnis sieht GUS von der Entwicklung der Witterungsbedingungen in den kommenden Monaten der Vegetationsperiode abhängen.

Die Statistiker rechnen bei Kern- und Steinobst für dieses Jahr mit folgendem Ertragsvolumen:
Äpfel (3,9 Mio t), Birnen (80.000 t), Pflaumen (128.000 t), Sauerkirschen (168.000 t), Süßkirschen (73.200 t), Pfirsiche, Aprikosen und Nüsse (20.000 t; 8% weniger als in der vergangenen Saison) sowie restliches Baumobst (nicht ganz 3.000 t).
Inzwischen erschienen auch die ersten WAPA-Prognosen für 2023 in Bezug auf die Apfel- und Birnenernte. Bei Äpfel belaufen sich die Schätzungen auf 3.995 Mio t und damit 11,7 % weniger als 2022, wo das Volumen bei 4.495 Mio t lag. Bei den Birnen liegen die Prognosen bei 100.000 t und damit 5,3 % mehr als im vorangegangenem Jahr, wo sich die Ernte auf 95.000 t beziffert hatte. Dr. Henriette Ullmann

Äpfel und Birnen

Äpfel und Birnen

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