Forscher des Imperial College London und der Queen Mary University of London (QMUL) haben herausgefunden, dass Hummeln ein dem Menschen ähnliches Suchtverhalten entwickeln können, wenn sie häufig mit Nahrung in Kontakt kommen, die Pflanzenschutzmitteln ausgesetzt war. Dann entwickeln sie dafür einen immer größer werdenden Hunger.
Diese Ernährungsweise könnte Auswirkungen auf den Fortpflanzungserfolg haben. In einer Studie über das Verhalten von Hummeln haben die Forscher zehn Völker über zehn Tage Zugang zu einem Futterareal gegeben, in dem sie zwischen der „sauberen“ und mit Neonikotinoiden belasteten Nahrung wählen konnten. Dabei stellten sie fest, dass das pflanzenschutzmittelfreie Futter zunächst bevorzugt wurde, es im Laufe der Zeit aber zu einem Umschwung kam. Auch wenn die Positionen der Futtermittel verändert wurden, blieb es bei dieser Präferenz. Der leitende Forscher Dr. Richard Gill vom Department of Life Sciences bei Imperial sagte: „Neonicotinoide zielen auf Nervenrezeptoren in Insekten, die ähnlich wie Nikotinrezeptoren in Säugetieren sind. Unsere Erkenntnisse, dass Hummeln einen Geschmack für Neonicotinoide entwickeln, die bestimmte Symptome des Suchtverhaltens auslösen, die süchtig machenden Eigenschaften von Nikotin beim Menschen ähneln, ist faszinierend. Wir müssen jetzt weitere Studien durchführen, um den Mechanismus zu verstehen, warum sie diese Präferenz entwickeln.“