Wie Hortibiz unter Berufung auf eine Studie in Nature Ecology & Evolution berichtet, haben Forscher einen Schutzmechanismus bei Tomatenpflanzen entdeckt, der bei Raupen zu Cannibalismus führt.
Für die Untersuchung haben John Orrock, Ökologe an der University of Wisconsin, Madison und sein Team, die Abwehrkräfte der Tomatenpflanzen durch die Freisetzung von hohen Konzentrationen von Methyljasmonat aktiviert. Diesen Stoff setzen die Pflanzen bei Bedrohung frei. Dann setzen die Forscher Heerwurm-Raupen auf die Pflanzen. Bei Pflanzen, die mit einer höheren Konzentration von Methyljasmonat belegt waren, begannen die Raupen schneller, andere Raupen zu kannibalisieren. Diese Pflanzen verloren auch weniger von ihrem Laub an die Tiere. „Für die Pflanze ist das Timing wichtig. Je schneller sich die die Raupen gegenseitig fressen, desto früher reduzieren sie ihre Anzahl und fügen der Pflanze weniger Schaden zu“, erklärt Orrock.
Nun sei zu prüfen, wie relevant die Erkenntnisse für reale Produktionsbedingungen seien. „In weiteren Experimenten müssen wir nun prüfen, wie sich dieses Verhalten entwickelt, wenn sich die Schädlinge zwischen mehreren verschiedenen Pflanzen bewegen können“, so Orrock abschließend.