Die Mediterranean Shipping Company (MSC) übernimmt alle Anteile an Brasiliens zweitgrößtem Hafen in Portonave, der zugleich einer der wichtigsten Umschlagplätze für brasilianische Frischeprodukte und Nahrungsmittel ist. Dies berichtet der Onlinedienst „Shippingwatch“.
Das Unternehmen übernehme die verbleibenden 50 % der Aktien an Portonave S.A. über die Hafen-Gesellschaft Terminal Investment Limited (TIL) für einen Gesamtwert von 1,3 Mrd BRL (393 Mio USD), so der aktuelle Besitzer, das brasilianische Investmentunternehmen TPI Triunfo. Die Abwicklung der Transaktion unterliegt der Zustimmung der brasilianischen Wettbewerbsbehörde CADE.
Mit der vollständigen Eigentümerschaft der Terminals in Portonave, Terminal Portuáro de Navegantes, stärkt MSC seine Position als eines der größten Frachtunternehmen in Brasilien und als einer der führenden Exporteure für Agrarprodukte nach Europa und Asien.
Durch diese Transaktion sowie durch die Übernahme von Hamburg Süd durch Maersk Line werden zwei Drittel des Marktes durch drei Schifffahrtsunternehmen kontrolliert. Das dritte Unternehmen ist Hapag-Lloyd, das mit der chilenischen CSAV und der arabischen UASC fusioniert hat.
Diese Konzentration auf wenige große Unternehmen hat weitreichende Konsequenzen für den Schiffstransport in Brasilien und anderen lateinamerikanischen Ländern. An der brasilianischen Ostküste, die als Knotenpunkt für alle Beteiligten der Lieferkette gilt, sollen sich während der vergangenen Monate Güter angesammelt haben, die aufgrund eines Mangels an Kühlcontainern nicht bewegt werden konnten. Wie Branchenkenner dem Portal berichteten, seien diese aufgrund höherer Preise in andere lateinamerikanische Regionen verlagert worden.