Der Konzernumsatz sank im 2. Quartal wpb. um 8,2 % auf 11,044 Mrd Euro. Negative Währungseffekte wirkten sich mit 553 Mio Euro (2022: positive Währungseffekte von 915) aus. Das EBITDA vor Sondereinflüssen ging um 24,5 % auf 2,527 Mrd Euro zurück. Hierin enthalten waren negative Währungseffekte von 120 Mio Euro (2022: positive Währungseffekte von 300).
Gegenläufig wirkten Erträge laut dem Unternehmen in allen Divisionen von insgesamt rund 481 Mio Euro durch geringere Rückstellungen für das konzernweite Short-Term-Incentive-Programm. Das EBIT betrug minus 956 (Vorjahr: plus 169) Mio Euro. Darin enthalten waren per saldo Sonderaufwendungen von 2,490 (Vorjahr: 2,111) Mrd Euro. Diese standen vor allem in Verbindung mit einer außerplanmäßigen Werthaltigkeitsprüfung in der Division Crop Science. Daraus resultierte ein Konzernergebnis von minus 1,887 Mrd (Vorjahr: minus 298 Mio) Euro. Der Free Cash Flow belief sich vor allem wegen der rückläufigen Geschäftsentwicklung der Division Crop Science auf minus 473 Mio (Vorjahr: plus 1,140 Mrd) Euro. Die Nettofinanzverschuldung erhöhte sich zum 30. Juni 2023 gegenüber Ende März 2023 um 9,8 % auf 39,620 Mrd Euro.
Umsatz von Crop Science ohne Glyphosat wpb. auf Vorjahresniveau
Im Agrargeschäft (Crop Science) ging der Umsatz wpb. um 18,5 % auf 4,924 Mrd Euro zurück. Das lag im Wesentlichen an Mengen- und Preisrückgängen bei glyphosathaltigen Produkten. Sie betrafen insbesondere die Regionen Nord- und Lateinamerika sowie Europa/Nahost/Afrika und führten zu Umsatzeinbußen von wpb. 45,6 % bei den Herbiziden. Ohne Berücksichtigung von Glyphosat war das übrige Geschäft der Division wpb. auf Vorjahresniveau, wobei höheren Preisen ein geringerer Absatz gegenüberstand. Der Umsatz mit Maissaatgut und Pflanzeneigenschaften legte wpb. um 10,6 % zu – insbesondere dank Preissteigerungen in allen Regionen sowie erhöhten Anbauflächen in Nordamerika. Das Geschäft mit Fungiziden blieb wpb. auf Vorjahresniveau. Im Bereich Sojabohnensaatgut und Pflanzeneigenschaften verringerte sich der Umsatz wpb. um 9,3 %, vor allem aufgrund von geringeren Anbauflächen und niedrigeren Lizenzeinnahmen in Nordamerika.
Das EBITDA vor Sondereinflüssen von Crop Science sank um 58,5 % auf 725 Mio Euro – im Wesentlichen aufgrund des Umsatzrückgangs bei glyphosathaltigen Produkten. Höhere Preise im übrigen Geschäft und Kosteneinsparungen konnten das nur teilweise ausgleichen. Zusätzlich belastet wurde das Ergebnis durch insbesondere inflationsbedingt gestiegene Herstellungskosten sowie negative Währungseffekte von 96 (Vorjahr: positive Währungseffekte von 215) Mio Euro.
Konzernausblick gesenkt
Den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023 hat der Bayer-Konzern am 24. Juli gesenkt – vor allem aufgrund weiter massiv zurückgegangener Umsätze mit glyphosatbasierten Produkten. Bereits in der Mitteilung zum 1. Quartal war das Unternehmen von einer Zielerreichung im unteren Bereich der zuvor kommunizierten Bandbreiten ausgegangen. Bereinigt um Währungseffekte (also auf Basis der monatlichen Durchschnittskurse des Jahres 2022) erwartet Bayer jetzt einen Umsatz von 48,5 bis 49,5 (ursprünglich: 51 bis 52) Mrd Euro. Dies entspricht nun einem Rückgang von wpb. 2 bis 3 (Anstieg um 2 bis 3) %. Für das EBITDA vor Sondereinflüssen geht das Unternehmen jetzt von währungsbereinigt (wb.) 11,3 bis 11,8 (12,5 bis 13,0) Mrd Euro aus. Für das bereinigte Ergebnis je Aktie plant es nun wb. einen Wert von 6,2 bis 6,4 (7,2 bis 7,4) Euro. Beim Free Cash Flow erwartet Bayer jetzt wb. etwa null (etwa 3 Mrd) Euro, bei der Nettofinanzverschuldung wb. etwa 36 (32 bis 33) Mrd Euro. Das Unternehmen rechnet nun mit Sondereinflüssen im EBIT von wb. etwa minus 3,5 (etwa minus 1) Mrd Euro.
Auf Divisionsebene erwartet Bayer wpb. im Geschäftsjahr bei Crop Science jetzt einen um etwa 5 % geringeren (ursprünglich: etwa 3 % höheren) Umsatz als im Vorjahr und bei Pharmaceuticals einen um etwa 0 % veränderten (zuvor: etwa um 1 % höheren) Umsatz. Das Unternehmen plant wb. bei Crop Science nun mit einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von etwa 21 (25 bis 26) % und bei Pharmaceuticals mit etwa 28 (leicht über 29) %. Die Prognose für Consumer Health bleibt unverändert mit einem Umsatzwachstum von wpb. etwa 5 % und einer EBITDA-Marge vor Sondereinflüssen von wb. etwa 23 %.