Die Blattfallkrankheit Marssonina tritt immer häufiger in extensiv oder biologisch bewirtschafteten Apfelplantagen auf. Ein neues Agroscope-Merkblatt beschreibt, wie die Krankheit erkannt und in Schach gehalten werden kann, so die Forschungseinrichtung.

Die Marssonina-Blattfallkrankheit tritt in Apfelanlagen mit reduziertem Fungizideinsatz im Sommer auf. Der Pilz verursacht meist sternförmige Nekrosen auf den Blättern, welche sich später gelb verfärben und schließlich vorzeitig abfallen. Bei starkem Befall sind die Baumkronen noch vor der Ernte entlaubt, wenn die Früchte noch am Baum sind.

Marssonina-Blattfallkrankheit im Apfelbau

Image: Agroscope

Feuchtwarme Witterung im Frühling und Sommer mit längeren Regenperioden fördere die Entwicklung des Pilzes. Da es nur wenige direkte Bekämpfungsmöglichkeiten gegen die Krankheit gibt, seien gezielte Pflegemaßnahmen zwingend notwendig geworden.

In der Schweiz sei bisher nur ein Pflanzenschutzmittel (Schwefelsaure Tonerde mit Schachtelhalmextrakt) gegen die Marssonina-Blattfallkrankheit bewilligt. Aber auch die gegen Apfelschorf bewilligten Fungizide zeigen eine Nebenwirkung gegen Marssonina.

Präventiver Einsatz von Fungiziden vor Regenereignissen von der Blüte bis zur Ernte sei am wirksamsten. Im extensiven Anbau seien häufige Behandlungen über die gesamte Saison jedoch nicht immer möglich und oft unerwünscht. Indirekte und vorbeugende Maßnahmen seien deshalb im extensiven und biologischen Anbau zwingend notwendig. Dazu gehöre eine bessere Durchlüftung der Baumkrone und des Bestands, damit die Blätter schneller abtrocknen. Auch Standort, Pflegemaßnahmen und Sortenwahl beeinflussen die Ausbreitung des Pilzes.